Der Kauf von Skype war die teuerste Übernahme in der Geschichte von Microsoft. Nutzer des Live Messengers müssen wechseln.

New York. Die Nutzer von Microsofts Kurznachrichten-Service Live Messenger müssen wechseln: Das Angebot wird in den teuer gekauften Internet-Kommunikationsdienst Skype integriert. Alle Kontakte blieben erhalten, betonte Skype in einem Blogeintrag am Dienstag. Nutzer müssten sich dafür lediglich mit ihren Messenger-Daten anmelden. Der Live Messenger werde im ersten Quartal kommenden Jahres abgeschaltet.

Microsoft hatte die Skype-Software zum Start des neuen Betriebssystems Windows 8 vor kurzem erneuert. Der Kauf von Skype im vergangenen Jahr war mit 8,5 Milliarden Dollar die teuerste Übernahme in der Geschichte von Microsoft. Der Deal sorgte damals für einige hochgezogene Augenbrauen: Der Preis war merklich höher als bei früheren Transaktionen um Skype, zudem hatte Microsoft im eigenen Haus bereits ähnliche Dienste wie den Messenger.

Jetzt soll Skype sein Potenzial in der Microsoft-Welt voll entfalten. Der Vorteil des Wechsels seien die Verknüpfung auch mit Videotelefonie und Anrufen ins herkömmliche Netz in einer Software sowie die breite Präsenz auch auf Apple- und Android-Geräten.

Skype hat nach jüngsten Angaben über 250 Millionen aktive Nutzer. Auch nach der Übernahme durch Microsoft wolle Skype ein Dienst für Nutzer aller Plattformen bleiben, hieß es.

Skype war seit der Gründung 2003 eine treibende Kraft für den Vormarsch der Internet-Telefonie, hatte geschäftlich aber eine wechselhafte Geschichte. Der Online-Auktionsspezialist Ebay hatte Skype 2005 für 2,6 Milliarden Dollar von den Gründern übernommen und sich 2009 für 1,9 Milliarden Dollar von der Mehrheit daran getrennt. Der Dienst passte doch nicht so gut zum Geschäft der Handelsplattform wie erwartet.