“In Need for Speed - The Run“, dem neuen Spiel von EA, absolviert der Spieler ein Rennen quer durch die USA, aber nicht nur per Auto.

Hamburg. Beim "Gummball 3000“ fahren zumeist Gutbetuchte mit ihren PS-Monstern erst durch Europa und beenden das Autorennen schließlich in den USA. Bei "Need for Speed – The Run“, dem neuen und bereits 18. Teil aus der Serie von Electronic Arts (EA), ist das Konzept ähnlich und orientiert sich an dem zumindest in Deutschland illegalen Rennen. Nur schlüpft der Spieler nicht in die Rolle eines reichen Ölscheichs, sondern spielt Jack Rourke , einem hochverschuldeten Draufgänger, der bei "The Run“ um sein Leben fährt.

Begonnen wird das Rennen über mehr als 3000 Meilen in San Francisco. Jack muss sich aus einem Auto befreien, in das er von seinen Schuldnern gefesselt wurde. Das Fahrzeug haben die Gangster in eine Schrottpresse gebracht, die Jack zu Schrott verarbeiten soll.

Nur knapp entkommt Jack dem sicheren Tod und muss sich von da an in mehreren Etappen auf den ersten Platz vorkämpfen. Dies wollen seine 99 Mitfahrer des illegalen Rennens verhindern, mit allen Mitteln. Wenn es sein muss mit Helikoptern und Waffen. Jack ist also ständig auf der Flucht. Auch die Polizei will um jeden Preis verhindern, dass die Fahrer das Ziel erreichen. Die Strecke führt über Landstraßen und Autobahnen vorbei an riesigen Maisfeldern, den schneebedeckten Gipfeln der Rocky Mountains bis nach New York City.

Auf dem Weg zum Sieg muss Jack des Öfteren sein Fahrzeug wechseln. Mal wird der Wagen völlig zerstört oder die Polizei beschlagnahmt den Wagen. Unterwegs auf der Rennstrecke kann der Spieler zudem aussuchen, mit welchem Fahrzeug er die verschiedenen Strecken zurücklegen möchte. Auf dem Weg sein Leben zu retten, flüchtet Jack auch zu Fuß über Dächer. Zahlreiche Hindernisse wie Schneelawinen und lästiger Gegenverkehr erschweren Jack "The Run“. Auch Freunde vereister Kurven dürfen sich auf reichlich Fahrspaß freuen.

Bei den Rennen gibt es ebenso Unterschiede: Mal fährt Jack gegen die Zeit, mal gegen eine Reihe Gegner oder in einem Kopf-an-Kopf-Rennen gegen einen einzelnen Kontrahenten. Die Spannung bleibt groß und die Strecken sind optisch abwechslungsreich.

Die Frostbite 2-Engine, die auch bei "Battlefield 3“ zum Einsatz kommt, macht die Welt von "The Run“ nahezu fotorealistisch. Nach einem erbitterten Kampf um die Top-Position kann schon mal der Außenspiegel fehlen. Es kann aber auch vorkommen, dass der Spieler eine Kurve nicht erwischt und durch eine Absperrung den Abhang hinunterfliegt. Die Fahrzeuge nehmen dabei gewaltigen Schaden. Der Spieler hat dann bis zu fünf Mal die Möglichkeit das Auto an den letzten Checkpoint zurücksetzen zu lassen.

Die Story ist ein wenig dünn: So erfährt der Spieler nicht, warum Jack um sein Leben fahren muss. Auch über die Gegner erfährt man nicht viel. Anders als bei vielen Vorgänger-Versionen, hat der Spieler nicht die Möglichkeit, seine Autos zu tunen. Lediglich ein Nitro, mit dem der Wagen kurzzeitig sehr stark beschleunigt, steht dem Fahrer zur Verfügung. Der Fuhrpark ist zunächst übersichtlich. Der Spieler hat aber die Möglichkeit mit gewonnenen Erfahrungspunkten, die der Spieler durch riskante Überholmanöver und lange Drifts sammelt, neue Fahrzeuge freizuspielen. Die Autos reichen vom BMW bis zum Aston Martin sowie Lamborghini.

"Need for Speed - The Run“ ist daher in erster Linie für Fans der Rennspiel-Serie aus dem Hause EA gemacht, überzeugt aber auch Liebhaber schneller Autos, die auf eine gute Geschichte hinter dem Spiel verzichten können und mehr Wert auf Fahrspaß und eine tolle Grafik legen. Das Spiel ist für die PlayStation 3, für den PC, den Nintendo 3DS sowie für die Wii und Xbox 360 im Handel zu erhalten und kostet um die 35 bis 55 Euro.