Angriff aus dem Internet: Hacker sind ins Playstation Network von Sony eingebrochen - und konnten sich zwei volle Tage lang ungehindert austoben. Wie groß der Schaden genau ist, bleibt abzuwarten. Eines jedoch ist klar: Die Hacker das Netzwerk nicht ohne reiche Datenbeute verlassen.

Attacke aus dem Internet: Hacker sind ins Playstation Network von Sony eingebrochen - und konnten sich zwei volle Tage lang ungehindert austoben. Wie groß der Schaden genau ist, bleibt abzuwarten. Eines jedoch ist klar: Die Hacker das Netzwerk nicht ohne reiche Datenbeute verlassen. Noch ist unklar, ob sogar Kreditkartendaten entwendet wurden - aber ansonsten haben die Datendiebe alles mitgenommen. Nach eigenen Angaben hat Sony keine direkten Beweise dafür, dass Kreditkartendaten gestohlen wurden, kann dies aber auch nicht ausschließen.

Sony stellte den Betrieb des Online-Netzwerks nach Entdeckung des Angriffs am Mittwoch vergangener Woche ein. Eine unbefugte Person habe sich Zugang zu Daten verschafft, darunter Namen, Geburtsdaten, E-Mail-Adressen und Login-Informationen, teilte das Unternehmen mit. Neben den anderen Daten sei es auch möglich, dass die Eindringlinge eine Liste der bisherigen Käufe sowie die Rechnungsanschriften der Kreditkarten der Nutzer entwendet haben.

Allerdings hätten sie keinen Zugriff auf die dreistelligen Prüfnummern, die auf den Rückseiten der Kreditkarten stehen, gehabt, teilte Sony mit. Das Unternehmen habe bislang keine Informationen über durch den Hackerangriff verursachten Kreditkartenbetrug oder Missbrauch, sagte Unternehmenssprecher Satoshi Fukuoka. Nutzer forderte Sony trotzdem auf, ihre Kreditkartenanbieter zu kontaktieren.

Externe Sicherheitsfirma mit Untersuchung beauftragt

Das Unternehmen habe eine Sicherheitsfirma mit der Untersuchung des Vorfalls beauftragt, teilte Sony weiter mit. Es seien auch Schritte eingeleitet worden, um das System zu erneuern und damit einen besseren Schutz persönlicher Daten zu ermöglichen. Experten gehen davon aus, dass der Vorfall Sony Milliarden kosten könnte.

Hackerangriffe auf Server mit Kreditkarteninformationen sind an sich nichts Neues. In der Vergangenheit wurden 130 Millionen Kreditkartennummern vom Finanzdienstleister Heartland Payment Systems gestohlen. Bis zu 100 Millionen Accounts wurden bei einem Angriff auf die Muttergesellschaft mehrerer US-Einzelhandelsketten, TJC, gefährdet. Diese und weitere Angriffe wurden von einem Hacker aus Miami durchgeführt, der dafür im vergangenen Jahr zu 20 Jahren Haft verurteilt wurde.

Neben einem Missbrauch der Kreditkartendaten sieht Alan Paller, Forschungsdirektor des SANS Instituts für Sicherheittraining, weitere Gefahren. Mit Informationen wie Name, E-Mail-Adresse und welche Spiele jemand mag, könnten maßgeschneiderte Betrugsmails erstellt werden, sagte er. Und bisherige Rechnungen würden potenzielle Opfer verraten, bei denen das Geld locker sitze.

Von den 77 Millionen Playstation-Network-Nutzern leben laut Sony 36 Millionen in den USA, 32 Millionen in Europa und neun Millionen in Asien.