Der Internetriese Yahoo droht Konkurrent Facebook wenige Monate vor dem Börsengang des sozialen Netzwerkes mit einer Patetnklage.

New York. Patenklagen liegen im Trend: Während sich Apple mit Motorola und Proview um Paten- und Markenrechte auseinandersetzten muss, droht dem sozialen Netzwerk Facebook nur wenige Monate vor dem Börsengang nun eine Klage des Konkurrenten Yahoo. Die "Financial Times“ berichtete am Dienstag unter Berufung auf informierte Personen, dass es in dem Streit um 10 bis 20 Patente gehe. Sie deckten Bereich wie Funktionen von Online-Netzwerken, Werbung und Personalisierung ab. "Wir müssen darauf bestehen, dass Facebook ein Lizenzabkommen eingeht. Oder wir werden gezwungen sein, Schritte zu ergreifen, um unsere Rechte zu schützen“, erklärte Yahoo in einer E-Mail an die Zeitung.

In dem Streit geht es auch um die Konkurrenz im Internet zwischen Facebook und Yahoo im Geschäft mit Werbung. Facebook ist in den vergangenen Jahren schnell gewachsen und hatte zuletzt 845 Millionen Nutzer und einen Jahresumsatz von vier Milliarden Dollar. Yahoo ist ein Online-Pionier und war in den 90er Jahren eines der wichtigsten Internet-Unternehmen. Zuletzt hatte das Unternehmen jedoch Schwierigkeiten, mit Rivalen wie Google und Facebook schrittzuhalten.

Die "Financial Times“ erinnerte daran, dass Yahoo auch vor dem Google-Börsengang 2004 die Patentkeule herausgeholt hatte. Damals habe sich Google mit 2,7 Millionen Aktien aus der Affäre gezogen. Eine laufende Patentklage wäre für Facebook ein erhebliches Hindernis auf dem Weg an die Börse. In Yahoo-Kreisen wurde der Zeitung zufolge jedoch ein Zusammenhang mit dem anstehenden Börsengang verneint. Der neue Chef Scott Thompson versuche lediglich, alle Möglichkeiten auszuschöpfen, um Geld hereinzuholen, hieß es. (abendblatt.de/dpa)