Google führt wohl noch in dieser Woche sein neues Smartphone „Nexus One“ ein. Zu Apple gibt es bislang nur Spekulationen.

Frankfurt/Main. Für die Liebhaber anspruchsvoller Technik hat das neue Jahr mit hohen Erwartungen begonnen. Voraussichtlich schon in dieser Woche wird Google ein erstes eigenes Handy vorstellen. Ob Apple dann Ende des Monats mit einer weiteren Produktvorstellung folgen wird, ist sehr unsicher. Die Spekulationen kreisen um Vorstellungen von einem „großen iPhone“ oder einem Tablet-Computer.

Zwei Jahre nach der Entwicklung von Android als Betriebssystem für mobile Geräte stellt Google mit dem „Nexus One“ ein erstes eigenes Handy vor. Vor allem in den USA kennen die Technik-Blogs seit Tagen kaum ein anderes Thema. Zu deren Angaben nimmt Google bislang offiziell nicht Stellung, aber mit Beginn des Jahres scheinen sich die Informationen zu verdichten.

Laut engadget.com wird das Nexus One vom taiwanischen Hersteller HTC hergestellt, von dem auch das erste Android-Handy G1 stammt. Glaubt man den Angaben, die zur technischen Spezifikation in Umlauf sind, so agiert Google nach dem Motto „Klotzen statt Kleckern". Der Prozessor werkelt den unbestätigten Informationen zufolge mit einer Taktrate von einem Gigahertz – beim aktuellen iPhone sind es 600 Megahertz (eigentlich beherrscht die CPU 833 MHz, wurde aber mit Blick auf die Akku-Leistung heruntergetaktet). Der Bildschirm soll mit 480 mal 800 Pixeln deutlich größer sein als beim iPhone (320 mal 480). Und die Kamera hat eine Auflösung von fünf Megapixel (drei beim iPhone 3GS).

Allerdings wird das Nexus One weniger mit dem iPhone als vielmehr mit einem anderen Android-Handy verglichen, dem neuen Motorola Droid, das in Deutschland unter dem Namen Motorola Milestone vertrieben wird. Während sich Motorola über die gute Resonanz auf dieses Handy freut, macht in den Blogs mit Blick auf das Nexus One schon das Wort vom „Droid-Killer“ die Runde – so schnelllebig ist die Gadget-Branche.

Bei engadget.com werden dem Nexus One hohe Geschwindigkeit, ein ansprechendes Design und eine gute Benutzerführung auf dem Bildschirm bescheinigt. Bemängelt wird dessen fehlende Unterstützung für die „Multitouch“-Bedienung: Anders als das iPhone kann das Gerät offenbar immer nur die Anweisung von einem Finger verarbeiten.

Weitaus spekulativer sind alle Äußerungen über einen neuen Computer von Apple , der schon seit Monaten durch die Blogs spukt. Auch ein Datum wollen einige Medien in den USA schon kennen - genannt wird der 26. Januar in San Francisco, was Apple aber nicht bestätigt. Die einschlägigen Gerüchte-Blogs spekulieren heftig darüber, dass Steve Jobs persönlich einen ersten Mac mit der Form und den Funktionen eines Tablet-Computers präsentieren könnte. Als Name geistert die Bezeichnung „islate“ herum – der englische Begriff „slate“ bedeutet soviel wie Schiefertafel.

Apple hat seit jeher ein zwiespältiges Verhältnis zu solchen Berichten. Einerseits freut man sich über die große Resonanz. Andererseits löst die vorzeitige Veröffentlichung von internen Informationen immer wieder Ärger und manchmal sogar Prozesse aus. Die vorzeitige Veröffentlichung von Hinweisen in einflussreichen Blogs erweckt mitunter den Eindruck einer gezielten PR-Kampagne, um das Interesse an Neuheiten zu steigern – eine Vermutung, die von Apple-Sprecher Georg Albrecht zurückgewiesen wird: „Das ist nicht unsere Art der Öffentlichkeitsarbeit.“

Inzwischen ist selbst das Zentralorgan der Apple-Gerüchteküche, macrumors.com, sehr vorsichtig mit der Einschätzung geworden, ob Ende Januar ein neuer Mac in welcher Form auch immer das Licht der Welt erblicken wird, und spricht mit Blick auf andere Blogs vom „Wahnsinn der Erwartung“. Zur Therapie bietet sich einfach eine Verschiebung der Erwartungshaltung an: Bis Ende des Jahres wird noch über genug interessante Gadgets von Apple und anderen zu berichten sein.