Neustadt. Szenegastronom Michalis Josing (Dionysos) serviert in seinem The Greek auf der ehemaligen Sagres-Fläche vieles – aber kein Gyros.

Die Lage direkt am Hafen ist exponiert. Jahrzehnte war an der Straße Vorsetzen das Sagres beheimatet. Nun gibt es einen Nachfolger für das Restaurant. Doch anstatt portugiesischer Spezialitäten will hier Michalis Josing künftig „die griechische Küche explodieren lassen“.

Die Karte wurde von Spitzenkoch Sotiris Evangelou, entwickelt, der ansonsten für die Gastronomie im Athener Luxushotel Grande Bretagne verantwortlich ist. Dort sind häufig gekrönte Häupter und Spitzenpolitiker zu Gast: „Wir wollen eine den Jahreszeiten angepasste Karte machen. Wir lassen uns dabei inspirieren von traditionellen griechischen Produkten und Rezepten, die kreativ international interpretiert werden“, sagte Josing.

Eines steht fest: „Unser Restaurant ist eine gyrosfreie Zone. Das ist zwar das beste Fast Food der Welt, passt aber nicht zu unserem Anspruch der Perfektion auf dem Teller“, so Josing weiter.

Stattdessen stehen zum Beispiel als Vorspeisen Fischbällchen mit Reisnudeln, dazu Limonen-Ei-Schaum (19 Euro) oder Oktopus mit Linsenpüree (14) auf der Speisekarte.

Beliebter Szenetreffpunkt am Hafen

Als Hauptgerichte werden unter anderen Lammkarree ohne Knochen mit Auberginen-Caviar (32 Euro) und Pita-Brot oder Moraitiko Hilopitaki (42 Euro) – das ist eine traditionelle griechische Pasta mit Hummer in Fisch-Jus – angeboten. Dass es auch ohne Gyros geht, beweist Josing schon seit vielen Jahren in seinem Dionysos am Eppendorfer Weg.

Das Restaurant hatte vor mehr als vier Jahrzehnten seine Mutter Katerina – die Familie stammt von der Insel Kreta­ – gegründet. Im Jahr 2000 hat der 44-Jährige das Eimsbütteler Lokal übernommen und sich auf Mezedes, der Name­ für griechische Tapas, spezialisiert. Seitdem hat sich das Dionysos zu einem beliebten Szenetreffpunkt entwickelt.

Nun also das zweite Standbein auf der ehemaligen Sagres-Fläche im Portugiesenviertel: „Ich war von der Lage und den Räumlichkeiten begeistert. Mit viel Liebe zum Detail haben wir alles geplant“, sagt Josing.

130 Plätze auf drei Ebenen

Der Umbau hat ein Dreivierteljahr gedauert. Jetzt finden die Gäste auf drei Ebenen 130 Plätze, eine Bar und einen Weinsalon – auf der Karte stehen ausschließlich griechische Weine, insgesamt 87 Positionen. Außerdem gibt es 20 Ouzo-Sorten zur Wahl. Auch ein Separee für bis zu 20 Personen steht zur Verfügung. In dem Restaurant dominieren warme Erdfarben, und die alten Ziegelsteine an der Wand wurden wieder freigelegt.

Da Sotiris Evangelou in Athen eingespannt ist, wird das The-Greek-Team – alle tragen Holzfliegen – von seinem Assistenten Dimitris Giorgis geschult. Der Küchenchef Sergio Ortega stammt nicht aus Griechenland, sondern ist Mexikaner. Der wird in der offenen Küche werkeln.

Gastronom Michalis Josing verspricht: „The Greek ist etwas völlig Neues. Einen Griechen, den es in Hamburg so noch nicht gibt.“

The Greek Vorsetzen 53

www.thegreek.hamburg