Mit den Ohren hatte sie immer schon Probleme. Seit ihrer Kindheit wurde Inge Harms (57) immer wieder von Mittelohrentzündungen geplagt. Vor einem Jahr wurde ihr nach dem Schwimmen schwindelig. "Zunächst habe ich mir nichts weiter dabei gedacht. Ich hörte auf einem Ohr etwas schlechter, aber Schmerzen hatte ich nicht.", erklärt Harms. Jetzt sitzt sie in ihrem Zimmer auf der HNO-Station des Krankenhauses Buchholz, trägt einen Verband am Ohr.

Sie hat bereits die zweite Trommelfell-Operation hinter sich. "Als das Ohr zu laufen begann und ich immer schlechter gehört habe, bin ich dann zu meinem Hausarzt gegangen", sagt Harms. Der diagnostizierte ein "Cholesteatom", eine chronisch-eitrige Entzündung des Mittelohrs. Sie entsteht häufig, wenn das Mittelohr nicht ausreichend belüftet wird. Eine Operation ist die Regel.

"Bei der ersten Operation vor einem halben Jahr wurde das Cholesteatom entfernt. Damit war der erste Schritt getan." Dieses Wochenende wurde Harms das zweite Mal operiert - um sicherzugehen, dass die Knocheneiterung erfolgreich behandelt wurde. "Wirklich besser hören kann ich noch nicht, aber wenn der Verband erst mal ab ist, wird das schon." Auch die Ärzte sind optimistisch. Vollständig wird die Hörfähigkeit aber sehr selten wiederhergestellt. Inge Harms freut sich schon auf ihre Entlassung aus der Klinik, "auf mein erstes Enkelkind, das gerade geboren wurde". Das darf sie in zwei Tagen sehen, dann ist sie zu Hause in Soltau. Schwimmen kann sie erst mal nicht. Dafür sattelt sie auf das Fahrrad um. "Und so habe ich umso mehr Zeit für meinen kleinen Enkel!"