Düsseldorf (dpa/tmn). Die Mutter hat die Diagnose Demenz bekommen. Ist ein gemeinsamer Familienurlaub jetzt noch möglich? Ja, lautet die Antwort in vielen Fällen. Hier kommen Tipps für die Planung.

Eine gute Planung ist vor jeder Reise wichtig. Reist ein Angehöriger mit Demenz mit, ist sie aber noch viel wichtiger. Schließlich ist jeder Urlaub ein Ortswechsel - und das kann enormen Stress für Betroffene bedeuten.

Muss es aber nicht. Denn so ein gemeinsamer Urlaub kann ihnen das gute Gefühl geben, auch mit der Diagnose Demenz schöne Dinge zu erleben. Und er kann Familien enger zusammenschweißen. Das schreibt die Alzheimer Forschung Initiative (AFI). Drei Fragen und Antworten zum Thema:

Wann ist gemeinsames Verreisen möglich, wann nicht?

Vor allem im frühen und mittleren Stadium einer Erkrankung bietet es sich laut der AFI an, gemeinsam in den Urlaub zu fahren. Voraussetzung: Der Patient oder die Patientin kommt gut mit einem Ortswechsel und Veränderungen im Tagesablauf klar.

Wie Angehörige das feststellen können? Die Demenz-Experten geben den Tipp, erst einmal einen gemeinsamen Tagesausflug zu unternehmen. Vorteil dieses Tests: Bedeutet der fremde Ort für die Mutter oder den Opa zu viel Stress, ist der Rückweg in die gewohnte Umgebung nur kurz.

Wohin fahren wir am besten?

Bei früheren Familienurlauben ging es in die Toskana oder zum Camping an die Nordsee? Es kann der AFI zufolge sinnvoll sein, sich auf der Suche nach dem passenden Ziel an früheren Reisen zu orientieren. Schließlich gibt Gewohntes Sicherheit.

Kurz vor knapp plant man so einen Urlaub am besten nicht: Dann müssen Familien womöglich große Kompromisse bei Reiseziel und Unterkünften eingehen, wenn bereits vieles ausgebucht ist.

Wie gestalten wir den Urlaub am besten?

Urlaubstage sehen ganz anders aus als der Alltag, klar. Bestimmte Abläufe sollten Familien auf Reisen aber beibehalten, wenn ein Mitglied mit Demenz dabei ist. Das kann die Routine am Morgen sein - erst duschen, dann anziehen, dann Frühstück.

Die Alzheimer Forschung Initiative empfiehlt außerdem: ein paar Kleinigkeiten von zu Hause mitnehmen. Lieblingstasse, Kissenbezug oder Familienfotos können in einer fremden Umgebung ein vertrauter Anker sein.

Familien müssen sich aber auch darauf einstellen, dass der Urlaub nicht immer rund läuft. Es kann passieren, dass die fremde Umgebung doch mehr Stress in der demenzkranken Person auslöst als erwartet. Vielleicht sogar so viel, dass die vorzeitige Rückreise die einzige Lösung ist.

Das sorgt schnell für großen Frust. Die AFI rät allerdings, aus einer anderen Perspektive auf so eine Situation zu blicken: Es zählt, dass man es gemeinsam versucht hat.