Hamburger Mediziner rät allen zum Test, die jetzt stark unter Symptomen leiden

Hamburg. Ist es eine gefühlte Wahrheit - oder leiden immer mehr Menschen unter einer Pollenallergie? "Wir haben den Grund zur Annahme, dass es mehr wird", sagt Prof. Klaus Rabe, Lungenfacharzt und Allergie-Experte, Ärztlicher Direktor des Krankenhauses Großhansdorf. "Dabei nimmt die allergische Sensibilisierung auch bei älteren Menschen zu. Und sie ist nicht mehr auf ein erstes Auftreten im Kinder- und Jugendalter beschränkt."

Dass gerade jetzt viele Menschen mit allergischen Beschwerden zu kämpfen haben, hängt klar mit dem Wetter zusammen, sagt Rabe: "Der Temperaturanstieg und der Sonnenschein haben die Natur angekurbelt und den Pollenflug verstärkt." Wer erstmals Symptome eines Heuschnupfens (unter anderem Atembeschwerden, juckende Augen, angeschwollene Schleimhäute, Niesreiz, Kreislaufprobleme) an sich beobachte, sollte sich lieber testen lassen. Rabe: "Dabei kann auch eine Kombination von verschiedenen Allergien eine Rolle bei der Heftigkeit der Reaktionen spielen. Wer bereits unter einer Hausstaub- oder Tierhaar-Allergie leidet, bei dem läuft jetzt, mit dem Pollenflug, vielleicht das Fass über. Oder in diesem Fall die Nase."

Generell gelte für Allergien, dass es sich dabei um entzündliche Reaktionen handele. Während der Körper diese Reaktionen zeige, sei er auch besonders empfindlich für bakterielle oder virale Infekte. "So kann sich zum Beispiel eine Erkältung zusätzlich zum Heuschnupfen einstellen."

Neue Therapieansätze gebe es derzeit nicht, sagt der Mediziner. Eine spannende Entwicklung seien allerdings die Versuche, europäische Frühwarnsysteme für den Pollenflug zu erstellen. Rabe: "In den Niederlanden gibt es erste Versuche, Allergiker per SMS über anstehenden Pollenflug zu informieren. Das würde ich mir für uns auch wünschen."

Pollenflugvorhersagen im Internet:
dpaq.de
www.dwd.de/pollenflug
donnerwetter.de/pollen