WLH erhält 1,6 Millionen Euro EU-Förderung zur Entwicklung eines neuen Gewerbegebiets für den Mittelstand. Für ein Drittel der Flächen in dem Zehn-Hektar-Areal gibt es schon Interessenten.

Buchholz/Salzhausen. Die Wirtschaftsförderungsgesellschaft im Landkreis Harburg (WLH) hat jetzt knapp 1,6 Millionen Euro Fördergeld aus EU-Mitteln erhalten, um damit ein neues Gewerbegebiet in Salzhausen zu entwickeln. Damit kann die Gemeinde nun Gewerbeflächen für maximal 50 Euro je Quadratmeter anbieten.

„Dieser Preis war Wunsch der Gemeinde, denn mit höheren Kosten wäre es schwierig gewesen, Unternehmen im Ort zu halten beziehungsweise zu gewinnen“, erklärte WLH-Geschäftsführer Wilfried Seyer bei der Übergabe des Förderbescheids am WLH-Sitz in Buchholz. Bei zehn Hektar Gesamtfläche entspreche dies einer Subvention von 16 Euro je Quadratmeter.

Das neue Gewerbegebiet liegt westlich von Salzhausen an der Oelstorfer Landstraße auf deren Nordseite zwischen dem Möbelhaus und der Einmündung Hinter der Bahn. Es liegt somit nicht wie viele andere von der WLH realisierte Gewerbegebiete abseits der Autobahn. Das hat seinen guten Grund: Logistikunternehmen mit riesigen Hallen sind hier nicht erwünscht, sondern allein kleine und mittelständische Unternehmen.

Für ein Drittel der Fläche gibt es bereits Anfragen. „Seit 2012 verzeichnen wir eine enorme Entwicklung bei der Nachfrage nach Gewerbeflächen“, sagte Salzhausens Samtgemeindebürgermeister Wolfgang Krause, der seit Ende 2011 im Amt ist. Das habe auch dazu geführt, dass einige Salzhausener Betriebe, die an Ort und Stelle nicht mehr genug Platz für Expansionen hatten, abgewandert seien.

„Mit diesem neuen Gebiet schöpfen wir die letzte Möglichkeit aus, auf Salzhausener Gemeindegebiet Gewerbeflächen zu entwickeln“, so Krause. Die Interessenten kämen vornehmlich aus der Samtgemeinde, ergänzte Salzhausens stellvertretende Gemeindebürgermeisterin Elisabeth Mestmacher. Sie betonte zudem, dass die Bürger dem Projekt positiv gegenüberstehen.

„Die Bürger sind ja selbst interessiert an wohnortnahen Arbeitsplätzen.“ Mit mehreren Einwohnerversammlungen und in vielen Gesprächen seien die Salzhausener umfangreich informiert worden.

Die WLH hat nun wegen der auslaufenden EU-Förderperiode 2007-2014 nur bis Mitte nächsten Jahres Zeit, das Gebiet zu entwickeln, um die volle Förderung zu erhalten. Obwohl die EU-Fördermittel in der kommenden Periode deutlich geringer ausfallen werden, sicherte Sabine Johannsen von der Investitions- und Förderbank Niedersachsen (N-Bank) bei der Übergabe des Bescheides zu, dass die N-Bank auch künftig mit der WLH zusammenarbeiten werde. „Dazu trägt auch Wilfried Seyers persönliches Engagement bei“, sagte sie.

Aber auch der Zweck des Gewerbegebietes – die Förderung kleiner und mittelständischer Unternehmen, die die Arbeitsplätze vor Ort schaffen. „Da haben wir wohl alles richtig gemacht“, meinte Seyer.

Insgesamt kostet die Entwicklung der Salzhausener Flächen 6,4 Millionen Euro. Demgegenüber stehe durch die Ansiedlung von Unternehmen eine Wertschöpfung von 30 Millionen Euro, rechnet Seyer vor.

Die Gemeinde hat das Bauleitverfahren für das neue Gewerbegebiet bereits angeschoben. Der B-Plan 38 „Oelstorf“ befindet sich in der zweiten Auslegung, das Verfahren soll bis Ende September abgeschlossen sein.

Die Lüneburger Leuphana-Universität hat für das Gebiet außerdem ein Gutachten zur Biodiversität erstellt. Dies dient als Grundlage dafür, vorhandene Biotope durch entsprechende Grundstückszuschnitte zu schützen.