Fünf exzellente Hamburger Wissenschaftler zeichnete der Europäische Forschungsrat (ERC) 2013 mit dem „ERC Advanced Grant“ aus.

Besonders groß war die Freude am Asien-Afrika-Institut der Universität Hamburg, dem größten universitären Zentrum für Asien- und Afrika-Wissenschaften in Deutschland. Prof. Alessandro Bausi erhält rund 2,5 Millionen Euro. Er untersucht die schriftliche Überlieferung der klassischen Sprache Ge’ez, die noch bis in das 19. Jahrhundert die Hauptschriftsprache in Äthiopien und Eritrea war. So will er mehr darüber erfahren, wie sich Sprache und Literatur einer afrikanischen Kultur des christlichen Orients von der Spätantike bis ins Mittelalter entwickelt haben. Die gleiche Summe geht an Prof. Stefan Heidemann. Er erforscht die politischen und wirtschaftlichen Prozesse im Islamischen Reich (660–940 n.Chr.), das sich damals vom Atlantik bis zum Hindukusch erstreckte. Den dritten Preis erhält Privatdozentin Eva Wilden, Expertin für die in Südindien und auf Sri Lanka verbreitete Sprache Tamil. Sie will die Manuskripte der tamilischen literarischen und gelehrten Tradition des ersten Jahrtausends digitalisieren und aufarbeiten, um sie vor der drohenden Zerstörung zu bewahren.

Um Biomedizin geht es in dem Projekt, für das Prof. Thomas Eschenhagen (UKE) 2,5 Millionen Euro erhielt. Der Pionier der Herzforschung will an künstlichen Herzmuskeln ein Verfahren entwickeln, das das individuelle Risiko bestimmen kann, an einer Herzschwäche zu erkranken. An diesen Herzmodellen können dann auch Medikamente getestet werden.

Prof. Roland Wiesendanger (Institut für Angewandte Physik) erhält zum zweiten Mal einen ERC-Grant. Der renommierte Forscher will jetzt grundlegende Fragen der Hochtemperatur-Supraleitung ergründen, um neue Materialien für einen verlustfreien Stromtransport zu entwickeln.

In den vergangenen fünf Jahren gingen 18 Advanced Grants nach Hamburg, sechs davon an das UKE.