Kinder an Bord: Was Kreuzfahrtgesellschaften sich alles für ihre Kunden von morgen einfallen lassen.

Sie heißen Krabben, Seeteufel, Juniors, Seepferdchen oder Piranhas. Sie malen, toben, feiern Feste. Und vor allem: Sie nerven ihre Eltern nicht. Familienkreuzfahrten erfreuen sich auch deshalb wachsender Beliebtheit, weil die lieben Kleinen an Bord vieler Schiffe eine kostenlose Ganztagsbetreuung erfahren.

Weil so viel Action hungrig macht, nehmen die Mini-Piraten auf Aida-Schiffen an speziellen Kinderessen teil. Kinder zwischen drei und elf Jahren können beispielsweise auf den MSC-Schiffen jeden Tag mit dem Entertainment-Team und ihren neu gewonnenen Freunden speisen. Passend dazu gibt es noch verschiedene Motto-Dinner, eine Willkommens-Party, einen italienischen Abend sowie eine große Abschiedsfeier.

Der Betreuungsservice wie etwa der des „Aids Kids Clubs“ greift auch, wenn das Schiff im Hafen liegt. Während die Eltern Ausflüge unternehmen, werden ihre Sprösslinge kostenlos und individuell an Bord betreut. Himmlische Ruhe auch an Seetagen: Bei MSC Kreuzfahrten können Kinder zwischen 9 Uhr morgens und 23 Uhr abends der Obhut des Personals der „Mini- und Junior-Clubs“ überlassen werden. Während der Nachwuchs von den Profis bespaßt wird, genießen die Erzeuger endlich mal wieder die traute Zweisamkeit.

Bei TUI Cruises ist es der „Kids-Club“, der sich um Kinder aller Altersgruppen kümmert. Mit Sport, Spiel, Theater, Musik, Experimentieren und ganz viel Spaß. Teens ab 13 Jahren treffen sich in der Sturmfrei-Lounge mit Kickertisch und Kühlschrank mit Softdrinks. Zum Teenie-Programm gehören lustige Partys, Kochkurse und entspannte Strandtage.

Um junge Technikfreaks zu begeistern, haben die MSC-Schiffe mit Microsoft XBox Kinetic, Nintendo Wii und einer großen Auswahl an Spielen aufgerüstet. Andockstation für iPads, iPods, iPhones und USB-Lesegeräte sind selbstverständlich.

Ähnlich sieht es bei familienorientierten Mitbewerbern wie Costa und Aida aus: Für die jüngsten Passagiere wird mit sehr viel Engagement und Kreativität der rote Teppich ausgerollt. Qualifizierte Betreuer mit – vermutlich – Nerven wie Drahtseilen stehen lächelnd parat, um von morgens bis abends nichts als gute Laune zu verbreiten. Sicherlich geht es bei der perfekt organisierten Umsorgung auch um die Gäste von morgen. Nicht zuletzt aber entscheiden heute in vielen Familien die Kinder mit, wohin es denn im nächsten Urlaub gehen soll. Und wenn Kreuzfahrten ja so was von cool sind, ist die nächste Seereise mit erfolgreich erprobter Hartnäckigkeit fix herbeigequengelt.

Äußerst familienfreundlich ist auch die gängige Preispolitik. Kinder bis 17 Jahre cruisen etwa bei MSC an vielen Terminen in der Kabine mit zwei voll zahlenden Erwachsenen kostenfrei. Bei Aida können Kinder bis zwei Jahre ohne Aufpreis mit ihren Eltern reisen. Bei Buchung eines Zusatzbettes gilt ein Kinder- bzw. Jugendpreis. In bestimmten Saisonzeiten fahren Kinder sogar kostenlos mit. Familien können zwischen Drei- und Vierbettkabinen sowie Juniorsuiten und Suiten wählen. Von Eltern sehr geschätzt sind die Kabinen mit Verbindungstüren, die an Bord aller Aida-Schiffe zur Verfügung stehen.

Wenn Mama und Papa gern im Spa entspannen, kommen in Sachen Pflege auch die Kinder nicht zu kurz. Das „Body & Soul Team“ der Aida-Flotte hat spezielle Anwendungen wie „St Barth Vanilla Dream for Kids“ oder „Teenie Care“ entwickelt. Dem natürlichen Bewegungsdrang von Kindern entsprechen Fitnesskurse wie „Tae Bo Kids“. Auf manchen Kreuzfahrten werden sogar Tauchkurse für Kinder ab acht Jahren angeboten. Spielerisch machen die kleinen Urlauber ihre ersten Erfahrungen im Tauchsport mit einem ausgebildeten Tauchlehrer. Mit Maske, Schnorchel, Flossen und Pressluftflasche starten sie im Neoprenanzug in ihr Tauchabenteuer im Bord-Pool. Unter Wasser setzen sie ein Puzzle zusammen und lernen so den Umgang mit der Ausrüstung. Selbstverständlich sind auch die Kleinsten an Bord willkommen. Aus Sicherheitsgründen dürfen Kinder allerdings erst ab sechs Monaten mitreisen, bei Reisen mit mehr als drei aufeinanderfolgenden Seetagen erst ab zwölf Monaten. Jungen Eltern steht auf der „Mein Schiff 3“ ein extra Baby-Raum zur Verfügung. Im „Nest“ finden Erwachsene mit kleinen Kindern einen besonderen Platz zum Spielen und Zusammensein. Auf einer Aida werden die Eltern von Kleinkindern zu Reisebeginn zum Krabbeltreff eingeladen. Dort können sie Kontakt zu gleichaltrigen Kindern und deren Eltern aufnehmen und sich gegenseitig austauschen. Windeln sind in kleinen Mengen im Bordshop erhältlich. Babywannen zum Baden werden kostenlos ausgeliehen.

Wer seinem Nachwuchs die ultimative Bespaßung gönnen möchte, ist auf einem der vier Schiffe des Disney-Konzerns bestens aufgehoben. Lärmempfindliche Gemüter seien vorgewarnt: Bis zu 1800 Kinder können sich schon mal auf solch einer Kreuzfahrt tummeln. Die Figuren und Geschichten aus dem Disney-Universum sind auf den Ozeangiganten, die in der Karibik schippern, allgegenwärtig. Die Animation ist ähnlich durchdringend wie in einem Disneyworld-Themenpark – mit dem kleinen Unterschied, dass Entenhausen auf blauen Wogen dahingleitet.