Die Aussichten für Frauen in herausragenden Wissenschaftsprojekten haben sich zwar verbessert, viele von ihnen werden aber weiterhin benachteiligt. Zu diesem Fazit kommt eine bundesweite Studie, die von einem Team um Anita Engels durchgeführt wurde. Die Soziologieprofessorin und ihre Mitarbeiter vom Centrum für Globalisierung und Governance an der Uni Hamburg hatten untersucht, wie es in der Exzellenzinitiative des Bundes um die Chancengleichheit bestellt ist. Dabei zeigte sich, dass der Anteil von Frauen in Spitzenpositionen zuletzt gestiegen ist: Zu Beginn der ersten Runde der Initiative 2006 lag er bei elf Prozent; zu Beginn der zweiten Runde 2011 lag er bei 21 Prozent.

Eine Benachteiligung von Frauen zeige sich etwa an ungleichen Arbeitsbedingungen, sagt Anita Engels. Zumindest in einem frühen Karrierestadium hätten Männer öfter eine Vollzeitstelle als Frauen. Doktorandinnen müssten ihre Promotion öfter mit einem Stipendium finanzieren. Bei Postdocs seien Männer öfter unbefristet angestellt als Frauen. Mehr Männer als Frauen fühlten sich vor allem von älteren Forschern oder von ihrem direkten Vorgesetzten unterstützt.

Die Uni Hamburg, die in der Bundesinitiative mit dem Projekt CliSAP vertreten ist, wurde in der Studie ausgeklammert, weil Anita Engels Teil von CliSAP ist – das wäre ein Interessenskonflikt gewesen.