Beim Fest des Glaubens 2013 wird der Schwarzenberg zweiter großer Schauplatz neben den Messehallen

Harburg. Hamburg ist Anfang Mai kommenden Jahres Gastgeber des 34. Evangelischen Kirchentages. Wie jetzt bekannt wurde, wird Harburg dabei eine herausragende Rolle spielen. Neben dem Messegelände im Herzen der Stadt ist der Schwarzenberg der zweite große Schauplatz. Hier soll das Zentrum Jugend entstehen. Mehr als 10 000 Besucher werden erwartet - an jedem der fünf Tage vom 1. bis 5. Mai. "Wir freuen uns, dass Harburg beim Kirchentag in solch einem beträchtlichen Umfang Berücksichtigung findet", sagte Bezirksamtsleiter Thomas Völsch dem Abendblatt: "Es ist eine tolle Gelegenheit, den Bezirk positiv zu präsentieren und viele neue Kontakte zu knüpfen."

Dabei sah es im Frühjahr noch so aus, als würde das Fest des Glaubens um Hamburgs Süden einen großen Bogen machen. Ersten Planungen zufolge sollte sich das Geschehen ganz auf den Innenstadtbereich konzentrieren. Das Konzept der "kurzen Wege" habe sich bei früheren Kirchentagen bewährt, deshalb wollte man den Aktionsradius auch in Hamburg möglichst eng halten. Wie das Abendblatt erfuhr, bedurfte es "einiger Anstöße", um die Planungen bis nach Harburg auszudehnen.

Offiziell bestätigen wollte das heute so niemand mehr. Weder beim Kirchenkreis Hamburg-Ost, zu dem Harburg seit 1. Mai 2009 gehört, noch im Organisationsstab des Kirchentages. Stattdessen ließ Pastor Ekkehard Maase, Beauftragter der Nordkirche für den Kirchentag 2013, bei seinem Auftritt in der Sitzung des hiesigen Ausschusses für Kultur, Bildung, Sport und Stadtteilentwicklung Anfang der Woche wissen: "Der Sprung über die Elbe war uns sehr wichtig." Die Organisatoren hätten in Harburg bei der Bitte um Unterstützung "offene Türen eingerannt".

Maase verglich das neue Konzept mit einem Schirm: Das große Dach bilde die Innenstadt Hamburgs rund um das Messegelände, den Stiel die Verkehrsadern gen Süden, und der Griff sei Harburg.

Zwischen den beiden großen Zentren wünschen sich die Ausrichter nun einen regen "Pendelverkehr". Soll es schnell gehen, natürlich gern mit Bus und Bahn. In "zähen Verhandlungen" sei dem Hamburger Verkehrsverbund (HVV) ein Kirchentagsticket abgerungen worden.

Doch auch auf die Möglichkeit des klassischen Pilgerns hat Maase hingewiesen. Immerhin gebe es seit kurzem einen neuen Pilgerweg zwischen der Hamburger Jacobikirche und Hittfeld. Die 27 Kilometer lange Tour führt durch Veddel, Harburg und Sinstorf bis in den Landkreis und retour. Die Strecke ist in beiden Richtungen mit der Jakobsmuschel markiert.

Inzwischen liegt nicht nur eine offizielle Vorreservierung für den Schwarzenberg seitens der Organisatoren des Kirchentages vor. Auch erste konkrete Gespräche mit dem Bezirksamt über das Zentrum Jugend sind angelaufen, wie Völsch bestätigt. Zudem wurde mit Gerrald Boekhoff, in Harburg zuständig fürs Management des öffentlichen Raumes, ein Vertreter der Verwaltung in die Planungsgruppe des Kirchentages geschickt. Nach ersten Informationen sollen auf dem Schwarzenberg eine Zeltstadt und mehrere Bühnen entstehen. Für Sonnabend, 4. Mai, den Konfirmandentag, sind überdies mehrere Veranstaltungen in den Hörsälen der Technischen Universität Hamburg-Harburg vorgesehen. Rund 60 000 vornehmlich jugendliche Teilnehmer sollen zumeist in Schulen untergebracht werden. "Alle Gemeinden sind aber aufgerufen, weitere Privatquartiere zu finden", sagte Maase. Der 34. Kirchentag, zu dem 120 000 durchweg präsente Teilnehmer erwartet werden, steht diesmal unter dem Motto "Soviel du brauchst" (2. Buch Mose 16,18).