Ausbildung: Vattenfall setzt auf Nachwuchs-Projekte. IT-Projekt, Messeteam, Zeitung und Juniorenfirma - die 290 Azubis des Hamburger Energieversorgers lernen unternehmerisches Handeln.

ABENDBLATT: Andere sparen ein, wir bilden aus, heißt es in einem aktuellen Plakatmotiv von Vattenfall. Was steckt hinter dieser Aussage?

HANS-JÜRGEN CRAMER: Wir sind einer der größten Arbeitgeber in Hamburg. Daher sehen wir die Ausbildung ganz klar als Verpflichtung. Mit insgesamt 290 Azubis erreichen wir eine Ausbildungsquote von 7,5 Prozent und liegen damit deutlich über dem Bundesdurchschnitt. Dieses hohe Niveau wollen wir auch in Zukunft mindestens halten. Doch weniger als um Quoten und Zahlen geht es uns um die Qualität der Berufsausbildung. Und auf diesem Gebiet haben wir den jungen Leuten einiges zu bieten.

ABENDBLATT: Was erwartet die Auszubildenden in Ihrem Unternehmen?

CRAMER: Eine hochwertige Ausbildung in einer zukunftsträchtigen

Branche. Bei uns haben die Auszubildenden die Chance, den Grundstein für eine erfolgreiche berufliche Laufbahn zu legen. Sie lernen die verschiedenen Vattenfall-Standorte in Hamburg und Umgebung kennen und haben mit unserem unternehmenseigenen Bildungszentrum in Bramfeld während ihrer ge-samten Ausbildung eine feste Anlaufstelle. Dort stehen technische Werkstätten sowie Räume für Projektgruppen und Weiterbildung zur Verfügung. Eine weitere Besonderheit in der Berufsausbildung bei Vattenfall sind die Auszubildenden-Projekte - quasi ein Trainingsplatz für die Managerinnen und Manager von morgen.

ABENDBLATT: Azubi-Projekte in der Ausbildung - was bedeutet das konkret?

CRAMER: Die Auszubildenden engagieren sich neben ihrem Einsatz in den jeweiligen Abteilungen in eigenständig geführten Projekten. Dazu gehört das IT-Projekt, das Messeteam "azubis@work", die Azubi-Zeitung "STROMeo" und die Juniorenfirma YE@H. Das ist ein echtes Unternehmen, daß ausschließlich von Auszubildenden geführt wird. Das Beste an diesen Projekten ist: Die Azubis sind mit Energie und Spaß bei der Sache. Und haben dabei auch noch Erfolg. Die Juniorenfirma beispielsweise gibt jedes Jahr eine professionelle Bilanzpressekonferenz, auf der sie ihren Geschäftsbericht vorlegt.

ABENDBLATT: Was versprechen Sie sich von dieser Art der Nachwuchsförderung?

CRAMER: Diese Projekte sind eine hervorragende Ergänzung zur Ausbildung. Durch die praktische Erfahrung lernen die Auszubildenden, wie ein Unternehmen funktioniert. Außerdem eignen sie sich Eigenschaften an wie Teamfähigkeit, Selbständigkeit und Eigeninitiative. Und das sind genau die Qualitäten, die sich ein Arbeitgeber bei seinen Mitarbeitern wünscht.

ABENDBLATT: Blicken wir einmal nach vorn: Wie sind die beruflichen Aussichten bei Vattenfall?

CRAMER: Unser Unternehmen ist ein wichtiger Wirtschaftsfaktor für Hamburg. Mit unserem geplanten Investitionsprogramm - bis 2012 wollen wir rund 2,2 Milliarden Euro in der Hansestadt investieren - stärken wir sowohl den Standort als auch unsere Rolle. Wir erwarten dadurch positive Impulse für die Wirtschaft. Und das wird sich auch günstig auf den Arbeitsmarkt auswirken. So werden wir unserer Verantwortung für die Region gerecht - als Investor, Arbeitgeber und Ausbilder.