Hamburg ist mit dem Namen des Zeichners Horst Janssen (1929-1995) untrennbar verbunden. Der exzentrische Künstler fand hier seit seiner Ausbildung bei Alfred Mahlau an der Kunsthochschule stets Auftraggeber, Sammler und Anhänger.

Das Museum für Kunst und Gewerbe erwarb um 1960 erste Plakate für die Sammlung und stellt ihn seit den siebziger Jahren immer wieder aus.

Am 14. November nun wäre Janssen 80 Jahre alt geworden. Gemeinsam mit der Kunsthalle ehrt das Museum für Kunst und Gewerbe den Zeichner mit einer besonderen Schau. "Kleine Serien - große Folgen. Horst Janssen zum Achtzigsten" umfasst insgesamt 130 Werke. Angefangen von den Entwürfen für seinen ersten Auftrag, der Gestaltung der Glasfenster für die Bundesbahnverwaltung in Hamburg-Altona, bis zu den großen Plakatentwürfen der 90er-Jahre. Die Ausstellung vermittelt einen Eindruck von der Vielfalt des Zeichners, der lustvoll seine vielfältigen Liebesbeziehungen zum Gegenstand seiner Kunst machte, aber auch seine Feinde mit bösem Strich entlarvte.

In der Ausstellung sind Lithografien und Holzschnitte aus den 50er-Jahren und Plakatentwürfe aus den 60er- und 70er-Jahren zu sehen. Eine große Rolle für den öffentlichen Auftritt des jungen Künstlers spielten die Bilderbögen für den Buchhändler Hermann Laatzen. Sein mit Seitenhieben angereicherter Stil findet hier eine angemessene Ausdrucksform. Abschließender Höhepunkt ist die Serie über den "Abschied von Verena" 1969.

In den 70er-Jahren rückte Janssen die Radierung in den Mittelpunkt seines Werkes und wandte sich der Fotografie und dem Entwurf von Büchern zu. Mit Beispielen aus allen Bereichen gibt die Ausstellung einen Überblick, der nicht den "Millionenstrichler" oder den Zeichner der Blumenstillleben zeigt, sondern einen in mancher Hinsicht neuen Horst Janssen präsentiert.

Kleine Serien - große Folgen. Horst Janssen zum Achtzigsten 13.11. bis 31.1.2010, Museum für Kunst und Gewerbe, Steintorplatz, Di-So 11-18 Uhr, Mi/Do 11-21 Uhr