“Wir beraten und unterstützen die ausbildungsinteressierten Schüler in ihrem letzten Schuljahr individuell bei ihrer Suche nach einem Ausbildungsplatz“, sagt Michael Goedeke, Leiter der Koordinierungsstelle Ausbildung der Arbeitsstiftung Hamburg.

Pro Jahr nutzen etwa 1200 bis 1400 Schüler zwischen 14 und 16 Jahren das Angebot, das die praktische Hilfe bei Bewerbungsschreiben, die Vorbereitung auf Vorstellungsgespräche und Testverfahren oder auch Telefontraining umfasst.

Entscheidend bei der Wahl des zukünftigen Berufes sind die Stärken und Interessen der Schüler. "Die Schulnoten haben nicht die Aussagekraft, die ihnen immer zugeschrieben wird", sagt Goedeke. Ein Problem sei jedoch, dass die Unternehmen gerade bei dieser Berufsgruppe die Noten als Auswahlkriterium sehen. "Damit treffen sie eine systematische Falschauswahl", sagt Gerd Knop, Projektleiter des Hauptschulmodells bei Otto. Wenn die Schüler jedoch die Chance erhalten, sich persönlich vorzustellen oder ein Schnupperpraktikum zu absolvieren, sieht die Beurteilung häufig ganz anders aus. "Wir animieren die Schüler auch, selbst aktiv zu werden und freiwillige Praktika zu machen", sagt Goedeke. Nicht zu unterschätzen seien bei der Beurteilung durch die Firmen auch außerschulische Tätigkeiten, die einen Bezug zur Ausbildung haben, etwa das Engagement bei den Pfadfindern, der freiwilligen Feuerwehr, als Jugendgruppenleiter, Streitschlichter oder Klassensprecher oder auch bei Renovierungsaktionen und Basteln.