Fabienne, David, Simon, Hares und Christin haben es geschafft. Die Schüler haben ihren Hauptschulabschluss in der Tasche und auch einen Ausbildungsvertrag. Sie beginnen alle ihre Ausbildung bei Hamburger Firmen am 1. August.

Ein schöner Erfolg für die jungen Menschen, die zwischen 15 und 16 Jahre alt sind, der zugleich der Einstieg ins Berufsleben bedeutet.

Bereits diese wenigen Beispiele zeigen, dass Hauptschüler es bringen und durchaus ihren Weg machen. Der erste Schulabschluss kann der Beginn einer Karriere sein - vorausgesetzt sind allerdings Einsatzfreude, Fleiß und eine hohe Motivation. "Wir können viele Beispiele von Hauptschülern nennen, die heute ihren beruflichen Weg erfolgreich gehen und auch bei umkämpften Ausbildungsberufen wie Fluggerätemechaniker, Bürokaufleute und Kfz-Mechatroniker Chancen haben", sagt Michael Goedeke, Leiter der Koordinierungsstelle Ausbildung des Hamburger Hauptschulmodells. "Auch viele Migranten sind darunter." Gerade zugewanderte Jugendliche können besonders stolz auf ihren Abschluss sein, denn sie haben das erste Zertifikat in deutscher Sprache, also für sie in einer Fremdsprache gemacht.

Das Hamburger Hauptschulmodell unterstützt Hauptschüler seit 2000. Mittlerweile beteiligen sich daran 75 Firmen und 95 Schulen. "Wir haben pro Jahr rund 450 junge Menschen in die ungeförderte Ausbildung gebracht", sagt Goedeke. Um den jungen Menschen ein weiteres Forum zu geben, gab Axel Schultz, Gesellschafter und Geschäftsführer der Firma Schultz Gebäude Management, vor drei Jahren den Anstoß zur Aktion "Ich bring's". Hierbei sollten in einer Abendblatt-Beilage alle Schüler mit Hauptschulabschluss veröffentlicht werden und über ihre Ziele und Berufe berichten können. Für Schultz war es "ein Unding", dass Gymnasiasten bejubelt und Hauptschüler nicht weiter gewürdigt werden. Schultz: "Gerade die jungen Menschen, die meistens nicht auf der Sonnenseite des Lebens stehen, haben viel geleistet, weil sie sich durch schulische Schwierigkeiten gekämpft und häufig auch soziale Hürden überwunden haben. Sie haben deshalb ihren Abschluss unter ungleich härteren Startbedingungen als die Abiturienten geschafft."