Simon fand erst nach 48 Bewerbungen mit einigen Gesprächen und Tests seinen Ausbildungsplatz.

Simon Kernbach ist jemand, der sich nicht so leicht entmutigen lässt. 48 Bewerbungen musste er schreiben, fünf Vorstellungsgespräche führen und drei Einstellungstests durchlaufen. Doch sein Einsatz war von Erfolg gekrönt, Simon verschaffte sich einen Ausbildungsplatz! Anfang August beginnt er seine Ausbildung zum Anlagenmechaniker für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik, und zwar bei Marquardt und Streck. Der Beruf löst die bisherigen Berufe Gas- und Wasserinstallateur sowie Zentralheizungs- und Lüftungsbauer ab.

"Das ist mein Traumjob", freut sich der 16-Jährige aus Farmsen, der die Schule Surenland in Farmsen-Berne besucht hat. Bei aller Euphorie kann er sich aber auch an den großen Frust erinnern, der ihn in der Bewerbungszeit ab und an gepackt hat. "Ich bin meiner Mutter und meiner Schwester dankbar, dass sie mich immer wieder aufgebaut und motiviert haben", sagt Simon. Dass es letzten Endes mit dem Traumjob geklappt hat, führt er auch auf die Erfahrung zurück, die er in den Bewerbungsgesprächen sammeln konnte. Bei jedem Gespräch habe er etwas dazugelernt und sei immer entspannter geworden, erzählt Simon. Bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz hat er mit der Agentur für Arbeit zusammengearbeitet und viel im Internet recherchiert. Auch mit der Handwerkskammer nahm Simon Kontakt auf - und landete auf diesem Weg auch schließlich seinen großen Wurf.

Die anspruchsvolle Ausbildung zum Anlagenmechaniker für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik dauert dreieinhalb Jahre. Während der Ausbildungszeit erlernen die angehenden Anlagenmechaniker neben technisch-handwerklichen Fertigkeiten viel über Umweltschutz, Energieeinsparung und Qualitätsmanagement. Nach der Ausbildung sind sie ausgewiesene Experten im gesamten Bereich der Gebäudetechnik. Heizungs- und Versorgungstechnik liegen in ihrer Hand: von den Sanitäranlagen rund um Küche und Bad über die unterschiedlichsten Heizungsanlagen bis zur Klimatechnik. Bei der Installation verbinden und verlegen Anlagenmechaniker Rohre, Leitungen oder Anschlüsse. Ebenso gehört es zu ihren Aufgaben, elektrische Bauteile anzuschließen, Anlagen zu programmieren, Heizungen zu warten oder instand zu setzen. Sie übernehmen heutzutage auch die Installation von Solarkollektoren oder von Anlagen zur Regenwassernutzung. Moderne Technologie wie intelligente Steuerungs- und Regelungssysteme spielt allgemein eine immer größere Rolle. Heizsysteme beispielsweise lassen sich heute über Internet am Bildschirm überwachen.

Die meisten Ausbildungsbetriebe erwarten von Bewerbern einen Hauptschulabschluss und gute Noten in Mathe und Physik. Von Vorteil sind darüber hinaus Technikinteresse und Teamfähigkeit. "Außerdem sollte man gern viel unterwegs und handwerklich fit sein", empfiehlt Simon, der bereits ein Praktikum in einer Bauklempnerei gemacht hat. Seine Liebe zum Handwerk hat er früh entdeckt. "Ich habe schon seit Jahren zu Hause alles Mögliche repariert und in der Schule immer gern gebastelt", erinnert er sich.