Planschen, Matschen und Experimentieren - auf dem Wassererlebnispfad im Freilichtmuseum wird der Wert des kühlen Nasses erfahrbar.

Wasser ist der für die Erdgeschichte bedeutendste Stoff. Aus ihm entstand alles Leben. Wasser ist ein Symbol der Lebenskraft, der Reinigung und der Erneuerung. Ob Menschen, Tiere oder Pflanzen, alle benötigen Wasser. Für uns Bewohner der westlichen Welt ist die Nutzung beinahe selbstverständlich. Doch sauberes Trinkwasser ist nicht nur ein alltägliches Lebensmittel, sondern auch ein kostbares Gut, das vom Menschen einen sorgsamen Umgang verlangt. Am Kiekeberg dreht sich in diesem Sommer alles um das feuchte Element. Hier können Jung und Alt Wissenswertes zum Thema erfahren.

Der Wasserbeschaffungsverband Harburg hat zusammen mit dem Freilichtmuseum einen Erlebnispfad konzipiert, der anschaulich zeigt, welche herausragende Bedeutung das Wasser für die Menschen der Region hat. Wasser hat den Lebensrhythmus unserer Vorfahren bestimmt. Noch vor wenigen Jahrzehnten ließ es sich nur mühsam beschaffen. Brunnen waren rar in der Heide und lagen oftmals weit voneinander entfernt. Die Bewohner mussten lange Fußmärsche in Kauf nehmen, um Wasser zum Kochen und für das Vieh nach Hause zu transportieren. Um keinen Tropfen zu vergeuden, verwendete man das Abwasser zum Wäschewaschen oder zur Bewässerung der Gärten.

Vom Gemeinschaftsbrunnen zum Hofbrunnen war es ein mühevoller Weg. Erst als die Technik so weit vorangeschritten war, dass Brunnenschächte sicher abgestützt werden konnten, bekam jedes Gehöft seine eigene Zisterne. Ländliche Gemeinden wurden erst um 1950 flächendeckend mit Wasserleitungen versorgt, in den Städten war dies bereits einige Jahre früher geschehen. Wasser wurde auch gefürchtet. Insbesondere in den Marschgebieten, die regelmäßig überflutet wurden, zeigte sich Wasser als zerstörerische Naturgewalt. Auf dem Wassererlebnispfad und seinen Mitmachstationen wird demonstriert, wie Brunnen und Pumpen funktionieren. Zu bestaunen sind eine Wasserschnecke, die früher die Winsener Marsch entwässerte, oder Drachten zum Tragen von Holzeimern.

"Wir wollen aufklären und mit Spaß bilden. Wichtig für kommende Generationen ist, dass nachhaltiger Schutz von Grundwasser und Fließgewässern im Bewusstsein verankert wird - und zwar bei Kindern und Erwachsenen", erklärt Uwe Paschke, Kaufmännischer Geschäftsführer des Wasserbeschaffungsverbands Harburg. "Auf dem Wasserspielplatz können Kinder planschen und physikalische Phänomene wie Wasserdruck und Strudelwirkung ausprobieren - natürlich sind die Floßfahrt oder das Funktionsmodell einer Rieselwiese auch für Erwachsene attraktiv. Picknickplätze und Ruheorte laden zum Verweilen ein, ein Pilzkiosk aus den 50ern bietet kleine Leckereien und Getränke an." Ein breit gefächertes museumspädagogisches Programm bietet Aktionen für Kindergärten, Grundschulen wie auch für Besucher aller Altersklassen.

Beim Wasserfest am 12. Juli können die Besucher selbst Hand anlegen und experimentieren. Sogar die historische Lehmbauweise können sie ausprobieren und dabei feststellen: Ohne Wasser hätten Menschen früher ihre Fachwerkhäuser überhaupt nicht abdichten können.

Wasserspielplatz 12.7.: Wasserfest; 12.7. bis 27.8.: Sommerspaß, 8.8.: Museumsnacht. Freilichtmuseum am Kiekeberg, Am Kiekeberg 1, 21224 Rosengarten-Ehestorf, T. 040/790 17 60, bis Oktober Di-Fr. 9-17 Uhr, Sa/So 10-18 Uhr, Erw. 7 Euro, Jugendl. bis 18 J. frei, www.kiekeberg-museum.de .