Die Sammlung japanischer Keramik im Museum für Kunst und Gewerbe ist weltberühmt. Schon Anfang des 20. Jh. besaß das Haus japanische...

Die Sammlung japanischer Keramik im Museum für Kunst und Gewerbe ist weltberühmt. Schon Anfang des 20. Jh. besaß das Haus japanische Farbholzschnitte, darunter berühmte Blätter von Hokusai und Hiroshige sowie 400 illustrierte Holzschnittbücher. Seit den 60er-Jahren wurde die Sammlung um wichtige Werke japanischer Malerei erweitert. Seit 1977 finden japanische Teezeremonien statt.

Jetzt zeigt das Museum eine modegeschichtliche Besonderheit Japans: "Die Vergnügungsviertel als modische Vorbilder - Japanische Holzschnitte". Mit zunehmendem Wohlstand des Bürgertums im Japan des 18. Jahrhunderts wuchs auch der Einfluss bürgerlicher Gesellschaftssphären wie die Vergnügungsviertel. Dort wagten die Kurtisanen mit ihren aparten Kimonos und aufwendigen Frisuren einen ausgefallenen extrovertierten Kleidungsstil, der dem Bedürfnis des Bürgertums, seinen Reichtum zur Schau zu tragen, entgegenkam und nachgeahmt wurde.

Luxus und Aufwand wurden derart auf die Spitze getrieben, dass der Shogun immer wieder Verbote erließ. Denn der zunehmend verarmende Kriegeradel konnte sich solche Ausgaben nicht leisten. Die Holzschnittmeister bildeten das Leben der Freudenviertel - wie das "Yoshiwara" in Edo, das heutige Tokio - ab. Davon zeugen die rund 40 Holzschnitte und Hängerollen, die in der Ausstellung zusammen mit originalen Stoffbeispielen und Haarschmuck zu sehen sind.


Die Vergnügungsviertel als modische Vorbilder - Japanische Holzschnitte Museum für Kunst und Gewerbe, Steintorplatz, bis 15.2.2009, Di-So 11-18 Uhr, Mi/Do bis 21 Uhr.