Lara Croft ist die bekannteste Figur, die je eine Computerspiel- Reihe hervorgebracht hat. Als Heldin der Tomb Raider Serie begibt sie sich im November wieder auf die Suche nach verschollenen Artefakten. Dies ist Grund genug, der Abenteurerin einen virtuellen Besuch abzustatten und ihr einige Fragen zu ihrem spannenden, wenn auch nicht realen Leben zu stellen. Ihr Butler Winston öffnet die Tür von Croft Manor und gewährt mir Einlass in das imposante Gebäude.

"Lady Croft erwartet Sie, Sir.", sagt er und bedeutet mir, in die Bibliothek Lesezimmer wird den Ausmaßen des Raumes nicht gerecht einzutreten. Lady Croft reicht mir die Hand und heißt mich auf Croft Manor willkommen. "Schön haben sie es hier, Miss Croft" Das Räuspern des teeeinschenkenden Butlers macht mich darauf aufmerksam, dass ich wohl nicht die korrekte Anrede für die wohl bekannteste Archäologin der Welt gewählt habe.

Hamburger Abendblatt: "…Verzeihung, Lady Croft"

Lara Croft: "Macht nichts. Mir ist der Titel nicht wichtig."

Hamburger Abendblatt: "Ein schönes Anwesen haben sie."

Lara Croft: "Es ist eines von drei Herrenhäusern hier in Surrey. Meine Eltern waren so nett, mir dieses zu überlassen. So kann ich zwischen meinen Reisen ausspannen, mich erholen und mich auf das nächste Abenteuer vorbereiten."

Hamburger Abendblatt: "Welche Länder haben Sie denn schon bereist?"

Lara Croft: "In Asien habe ich schon fast alles gesehen, Nord- und Südamerika besucht und auch in Europa konnte ich mir die eine oder andere Stadt anschauen. Afrika dagegen ist bis auf wenige Ausnahmen ein blinder Fleck auf meiner Ausgrabungslandkarte."

Hamburger Abendblatt: "Was sind Ihre Pläne für die nächste Zeit?"

Lara Croft: "Ende November, am 21. genauer gesagt, breche ich wieder auf."

Hamburger Abendblatt: "Was hoffen Sie denn dieses Mal zu entdecken?"

Lara Croft: "Thors Hammer ist das Ziel der Expedition."

Hamburger Abendblatt: "Die Waffe des nordischen Donnergottes?"

Lara Croft: "Genau. Allerdings benötige ich vorher ein paar Artefakte, die es erst möglich machen, den Hammer zu bergen."

Hamburger Abendblatt: "Werden Sie wieder allein auf Reisen gehen?"

Lara Croft: "Natürlich. Auch wenn ich Gesellschaft genieße, meine archäologischen Erfolge teile ich nicht gern.

Hamburger Abendblatt: "Fühlen Sie sich dann nicht oft einsam, in diesen hintersten Winkeln der Welt?"

Lara Croft: "Nein! Seltsamerweise habe ich gerade in den gefährlichsten Situationen immer das Gefühl, als würde mir jemand über die Schulter schauen und dafür sorgen, dass mir nichts geschieht."

Hamburger Abendblatt: "Ein höheres Wesen?"

Lara Croft: "Eher jemand wie Sie und ich."

Hamburger Abendblatt: "Gibt es trotzdem Momente, in denen Sie Angst verspüren?"

Lara Croft: "Ich fliege nicht gern, und an Gewittern kann ich nichts erfreuliches finden."

Hamburger Abendblatt: "Woher kommt das?"

Lara Croft: "Ich weiß nicht. Vielleicht liegt es an dem Flugzeugabsturz in Bolivien, den ich als Kind nur mit knapper Not überlebt habe."

Hamburger Abendblatt: "Haben Sie denn zurzeit jemanden, der sie in solchen Situationen beschützt?

Lara Croft: "Es gab mal jemanden, doch unsere Wege mussten sich trennen. Außerdem gibt es wohl kaum einen Kerl, der im Moment mit mir Schritt halten kann."

Hamburger Abendblatt: "Woher kommt diese Energie? Immerhin sind Sie bereits 12 Jahre im Geschäft und sehen aus, als seien Sie seit Ihrem ersten Abenteuer 1996 nicht gealtert.

Lara Croft: "Sie werden eine Dame doch nicht nach meinem Alter fragen?"

Hamburger Abendblatt: "Natürlich nicht! Aber es geht das Gerücht um, Sie hätten das Amulett der Macht in ihrem Besitz, das das Altern aufhalten soll."

Lara Croft: Nonsens! Ich halte mich fit, trainiere täglich und lebe gesund."

Hamburger Abendblatt: "Haben Sie überhaupt ein Privatleben, wenn sie so viel in der Weltgeschichte herumreisen?"

Lara Croft: "Es bleibt leider wenig Zeit für solche Dinge zwischen dem Schreiben von Reiseberichten und den Vorbereitungen für die nächste Expedition."

Hamburger Abendblatt: "Könnten Sie sich überhaupt ein ruhiges Leben mit Familie und Kindern vorstellen?"

Lara Croft: "Natürlich! Es wäre schön, wenn ich irgendwann mit meinem Mann und unserem Nachwuchs hier auf Croft Mannor herumtoben könnte."

Hamburger Abendblatt: "Wer könnte dieser Mann sein?"

Lara Croft: "Jemand wie Brad Pitt wäre nett!"

Hamburger Abendblatt: "Vielen Dank für das ausführliche Gespräch, Lady Croft"

Kurzrezension zum Spiel:
Tomb Raider Underworld ist bereits das achte Abenteuer, das die Heldin Lara Croft zu bestehen hat. Ab dem 21. November dürfen Computer- und Konsolenspieler (Playstation2+3, XBox360, Wii und Nintendo DS) der üppigen Brünetten wieder über die Schulter schauen, wenn sie versunkene Städte erkundet, um einen Hinweis auf ihre verschwundene Mutter zu finden.

Dabei geht die Engländerin mit den kostbaren Artefakten längst vergangener Zeiten nicht gerade zimperlich um. Echten Archäologen dürfte sich der Magen umdrehen, müssten sie zusehen, wie Urnen und antike Vasen mit einem Tritt im Staub der Geschichte verschwinden, nur um glänzende Kleinodien ans Tageslicht zu bringen. In Underworld kommt Lara deutlich realistischer daher und hat nicht unerheblich an Oberweite eingebüßt. Die Orte, an denen die Archäologin nach Relikten der nordischen Götterwelt forscht, sehen ebenfalls sehr natürlich aus.

Ob am Boden des Ozeans oder hängend an thailändischen Felsenküsten hat der Spieler nicht das Gefühl, sich in einer virtuellen Welt zu bewegen. Neben den Waffen einer Frau stehen Frau Croft unter anderem ihre beiden Pistolen, Harpune und Kletterhaken für Problemlösungen zur Verfügung. Die neue Sonarkarte hilft den Überblick zu behalten, und an dem Geländemotorrad könnte auch James Bond Gefallen finden. Wer das zwölfte Lebensjahr vollendet hat, darf sich laut USK (Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle) mit Lara Croft auf Schatzsuche begeben.