Während sich Apple offenbar auf den Verkaufsstart einer neuen iPhone-Generation vorbereitet, will der kanadische Hersteller RIM dem Kult-Telefon aus Cupertino mit einem neuen BlackBerry-Modell auf die Pelle rücken.

Der Sommer wird spannend. Die beiden US-Smartphone-Marktführer bereiten sich auf Generationswechsel vor und erweitern dabei die Schnittmenge ihrer Zielgruppen. Während sich RIM mit dem Blackberry traditionell an Business-Kundschaft richtet und insbesondere Microsoft-Exchange und Office-Integration bietet, ist das iPhone ein Lifestyle-Produkt mit vielen Funktionalitäten und Technologien, die weit über eine Vergrößerung des Büro-Begriffes hinausgehen.

So war das Blackberry bisher nicht auf multimediale Fähigkeiten ausgerichtet, und das iPhone ließ sich nicht ohne Weiteres in Microsoft-basierte Arbeitsumgebungen intrgrieren. Diese Beschränkungen sollen nun auf beiden Seiten fallen.

Das neue BlackBerry "Bold", das im Sommer erscheinen soll, verfügt dann wie das iPhone über ein hoch auflösendes Display mit 320 mal 480 Pixel. Der interne Speicher wächst auf ein Gigabyte und lässt sich mittels Speicherkarte auf bis zu 16 Gigabyte erweitern. Stereo-Lautsprecher sind integriert, und der Mediaplayer wurde verbessert. Ins Netz geht’s via UMTS und HSDPA, einem beschleunigten Download-Verfahren. Komplettiert wird die Ausstattung durch WLAN, Bluetooth, eine 2-Megapixel-Kamera und einen GPS-Empfänger.

Ganz entgegen dem vom iPhone eingeläuteten Trend des hochentwickelten Touchscreens setzt RIM weiter auf eine Tastatur.

Apples Annäherung an die große Business-Welt geschieht durch einen entscheidenden Schritt: Mit der nächsten Softwaregeneration wird das iPhone Microsoft-Exchange-kompatibel und das ganz offiziell. Damit werden die richtungweisenden Multimedia- und Internetfähigkeiten des Telefons nach langem Betteln der Kundschaft auch für professionelle Nutzer zum echten Argument. In Cupertino rechnet man nun damit, dass ganze Konzerne ihre Mitarbeiter mit dem Design-Telefon ausstatten.

Das iPhone kann mittlerweile in den Apples Online-Shops in den USA und Großbritannien nicht mehr bestellt werden. Das Telefon sei ausverkauft, teilte das Unternehmen mit. Damit verdichten sich die Hinweise, dass Apple noch in diesem Jahr eine neue Version des Mobiltelefons auflegt - und vielleicht bereits auf der Entwicklerkonferenz im Juni in San Francisco vorstellen könnte.

Erwartet wird neben der aktualisierten Software auch die Unterstützung des UMTS-Standards oder einer anderen mobilen Breitbandtechnik. Bisher mussten sich die iPhone-Nutzer mit der GSM-Erweiterung EDGE zufrieden geben.

Sollte sich Apple auch noch von seinen rigiden Vertragsbedingungen in Sachen Service-Provider und fehlender Subventionierbarkeit lösen, könnte auch in Europa der Kampf um die Vorherrschaft im Business-Handybereich neu eröffnet werden.