Berlin. Boston Dynamics präsentiert die neue Generation des „Atlas“: Die humanoide Maschine ist KI-gesteuert – und vermag Alpträume auszulösen.

Wer sich noch an den Film „I Robot“ mit Will Smith erinnert, den wird das neue Video, das das Unternehmen Boston Dynamic nun veröffentlicht hat, einigermaßen verstören. In dem Clip zeigt der humanoide Roboter namens „Atlas“, was er alles kann – und er sieht den rebellierenden Maschinen in „I Robot“ dabei erschreckend ähnlich.

Atlas ist der Nachfolger von Modellen, die vor allem hydraulisch betrieben wurden – und deren Mechanik noch einigermaßen fehleranfällig war. Der neue Roboter ist vollelektronisch und beweist eine schier unmögliche Beweglichkeit. Gesteuert wird er mittels sogenannten Aktuatoren, die elektrische Impulse in Bewegung wandeln – blitzschnell, leise und mit hohem Drehmoment.

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Roboter „Atlas“: super-beweglich und lernfähig

Atlas sieht dabei aus wie ein Mensch: Mit zwei Armen, zwei Beinen und einem Kopf, der gespickt ist mit Kameras und Sensoren zur Wahrnehmung der Umwelt. Im Gegensatz zum Menschen allerdings kann Atlas seine Gelenke um 360 Grad drehen, was ihn extrem wendig macht.

Beinahe noch verstörender ist allerdings das, was man nicht in dem Clip sieht: Die Entwickler haben „Atlas“ mit neuer KI ausgestattet, die es der Maschine ermöglichen, zu lernen. Boston Dynamics, eine Tochterfirma des koreanischen Hyundai-Konzerns, will Atlas mit seinen neuen Fähigkeiten schon bald in der Automobilproduktion einsetzen. Seine Lern-Programme sollen es ihm ermöglichen, sich schnell an Umgebungen und Aufgaben zu gewöhnen sowie mit anderen Robotern zu interagieren.

Boston Dynamics bietet zudem die Möglichkeit, die in Firmen eingesetzten Roboter über ein Programm zu dirigieren. Womit wir bei einem anderen Film des Genres wären: Dem Terminator und dem Skynet, ein Steuerungsprogramm, das eine mörderische Rebellion der Maschinen gegen die Menschen auslöst.

Mehrere Firmen arbeiten mittlerweile an ähnlichen Konzepten

Die verschiedenen Atlas-Generationen sorgten in den vergangenen Jahren immer wieder für Aufsehen. Boston Dynamics war und ist ein Pionier bei humanoiden Robotern, inzwischen gibt es aber mehrere Unternehmen, die solche Maschinen entwickeln und auch in den Alltag bringen wollen. So hatte das Start-up Figure im Januar mit BMW vereinbart, in Zukunft Roboter für den Einsatz in der Autoproduktion im US-Bundesstaat South Carolina zu liefern. Mercedes will Roboter der Firma Apptronik in der Fertigung testen.

Beim Elektroauto-Hersteller Tesla lässt Tech-Milliardär Elon Musk einen Roboter mit dem Namen Optimus entwickeln und sagt, dieser könnte irgendwann wichtiger als die Fahrzeugproduktion werden. Experten sind sich einig, dass die Roboter einen in Zukunft für einen grundlegenden Wandel in industriellen Produktionsabläufen und eine Veränderung der Alltagswelt sorgen werden. Die Zukunft hat also schon begonnen. (ftg/mit dpa)

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