Hamburg. Isabel und Niklas W. haben ein 180-Quadratmeter-Stadthaus an der Finkenau bezogen. Die fünf Etagen haben sie mit Experten gestaltet.

Das eigene Haus mit Garten, mitten in der Stadt. Ein Traum, der in diesem Jahr für Isabel und Niklas sowie ihre beiden Töchter auf der Uhlenhorst Wirklichkeit geworden ist. Im April haben sie ihr Stadthaus auf einem 228 Quadratmeter großen Grundstück im neuen Baugebiet an der Finkenau bezogen: Gut 1,1 Millionen Euro haben sie dafür bezahlt. Viel Geld, dafür beginnt „Raus ins Grüne“ direkt vor der eigenen Haustür. Bis zur Alster sind es nur wenige Minuten, rein ins Leben aber auch. Die nahe gelegene Hamburger Meile lässt keine Shopping-Wünsche offen. Restaurants und Bars gibt es drum herum in Hülle und Fülle, und auch eine Kita sowie eine Schule sind nicht weit entfernt.

„Wir sind beide in einem kleinen Dorf aufgewachsen. Vieles hier erinnert uns daran, auch wenn wir jetzt in der Stadt wohnen. Schön, dass in der unmittelbaren Nachbarschaft Familien mit fast 30 Kindern wohnen. Das schweißt zusammen und macht uns die Eingewöhnung leicht“, freut sich die junge Eigentümerin, die sich als Marketing-Fachfrau gerade in der Elternzeit befindet.

Vom Balkon in zwölf Meter Höhe blickt man über Dächer

Ihr Stadthaus ist eines von insgesamt 18 sogenannten Urbans-Best-Stadthäusern, die jeweils über eine integrierte Garage, einen separaten Eingangsbereich, einen Garten und eine Dachterrasse verfügen. Die Wohnfläche des KfW-Effizienzhauses 40 beträgt 180 Quadratmeter, die sich auf fünf Etagen verteilen: Im Untergeschoss befinden sich die Wirtschaftsräume und ein Heimkino, im Erdgeschoss der Eingangsbereich, eine Wohnküche mit Zutritt zum Garten und ein Gäste-WC. Über eine Holztreppe erreicht man die drei oberen Geschosse (OG), die jeweils einen Wohnbereich, dann zwei Zimmer mit Bad sowie im dritten Geschoss den Elternbereich vorhalten. Hier, hoch oben, gibt es außer dem Ankleidezimmer und einem Bad noch ein ganz besonderes Plätzchen an der Sonne: Von dem Balkon in fast zwölf Meter Höhe hat man Blick über die Dächer der Stadt.

Viele Möbel im Haus von Familie W. sind platzsparend.
Viele Möbel im Haus von Familie W. sind platzsparend. © Marcelo Hernandez | Marcelo Hernandez

An die vielen Stufen im Haus haben sich alle längst gewöhnt, zumal das Treppensteigen ja bekanntlich fit hält! „Außerdem ist das Wohnen auf mehreren Ebenen sehr viel ruhiger als das Wohnen auf einer Ebene“, sagt Isabel.

Hausherr wollte auf keinen Fall weiße Wände

Für die Einrichtung und Gestaltung ihres neuen Domizils haben sich Isabel und Niklas Hilfe von Birgit Welzhofer und Gerdy Kohlmaier von Home Styling Hamburg geholt. Ein Grund war, dass das Paar im Hinblick auf die Farbgestaltung der einzelnen Räume unentschlossen war. Ein anderer, dass es sich neue Anregungen wünschte. „Die Chemie hat von Anfang an gestimmt“, erinnert sich Niklas, der zusammen mit seinem Bruder ein Gleisbauunternehmen in Lüneburg besitzt. Für ihn stand von vornherein fest: Auf keinen Fall weiße Wände!

Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Das Farbkonzept basiert hauptsächlich auf Grau-Blau, Braun und taupe-farbenen Tönen. Alles wirkt stimmig: Die Wandfarben, Bodenbeläge, Möbelstoffe und Tapeten passen perfekt zueinander. Und die neuen Möbel wurden so mit alten Stücken des Paares kombiniert, dass ein harmonisches Gesamtbild entsteht.

So wird das alte Klavier von Isabels Oma, das jetzt im Wohnbereich mit der mehr als drei Meter hohen Decke steht, perfekt vor der blauen Wand in Szene gesetzt. Der Klavierhocker wurde dabei mit demselben Stoff bezogen wie die Sofakissen. Und die „alten“ Stühle und Leuchten in der von dem Lüneburger Tischler Christian Bals auf Maß angefertigten Küche vertragen sich bestens mit dem neuen Tosh-Ausziehtisch und der dazugehörigen Bank aus Eichenholz vom Hamburger Design-Label more.

Blick in der Garten.
Blick in der Garten. © Marcelo Hernandez | Marcelo Hernandez

Clou in der Küche: eine Dunstabzugshaube mit integrierten Leuchten, die sich per Knopfdruck herunterfahren lässt und somit die Optik in dem eher kleinen Raum nicht stört. Auch im Wohnbereich gibt es einiges zu entdecken. So ist der Heim-Arbeitsplatz durch Rollen beweglich, kann also jederzeit an eine andere Stelle geschoben werden. Und ein Teil des Raumes lässt sich durch eine große, extra angefertigte Schiebewand abtrennen. Der so entstandene Lounge-Bereich mit der Sofalandschaft Mah Jong von Roche Bobois lädt zum gemütlichen Chillen ein. Gleichzeitig kann dieser Bereich auch als Gästezimmer für Freunde und Familie genutzt werden. Die im Schrank versteckten Betten machen es möglich.

Einrichtungsexperten überwachten alle Handwerkerarbeiten

Weitere pfiffige Ideen wurden im Geschoss der beiden Töchter umgesetzt. Schon im Flur lädt eine gerahmte Magnet- und Kreidewand zu spielerischer Kreativität ein. Dazu gesellt sich eine Sprossenwand, ein großer Ganzkörperspiegel, an dem die Mädels viel Spaß haben, sowie ein mitwachsendes und multifunktionales Spielbett vom dänischen Hersteller Lifetime, in das ein Gästebett integriert ist. Ein Hingucker: die Wäschetruhe, deren Bezugsstoff den Pinkton des Kinderbadezimmers aufnimmt.

Besonders stolz ist das Paar auf die vielen Einbauschränke, die von dem Lüneburger Tischler Christian Bals gefertigt wurden. Hinter deren Türen verstecken sich Schuhe, Kabel und vieles andere. Er baute auch den Spiegelschrank im Elternbad, der sich über die gesamte Breite der Vorwand erstreckt. „Der Rundum-Service der Einrichtungsexperten hat sich wirklich bezahlt gemacht“, sagt Niklas. Zu deren Leistungen gehörte auch die Terminkoordination sowie die Überwachung aller handwerklichen Arbeiten. Jetzt ist das Paar neugierig zu beobachten, wie das neue Viertel auf der Uhlenhorst heranwächst. Dabei ist dies keine Premiere für die beiden: Es lebte vorher in der HafenCity, bekam dort hautnah mit, wie schnell sich ein Quartier entwickelt.