Hamburg. Ratschläge zur Suche nach Heimplätzen, ambulanten Pflegediensten und -kräften sowie zu Änderungen durch die Pflegereform 2017.

Es ist der Punkt, der das Leben in ein Vorher und ein Nachher teilt: Es geht nicht mehr ohne fremde Hilfe. In Hamburg leben inzwischen 61.000 Menschen, die Leistungen der Pflegeversicherung beziehen. Und es werden immer mehr. Bis 2030 wird ihre Zahl auf 69.000 steigen. Für die Pflegebedürftigen, aber auch für die Angehörigen stellen sich plötzlich viele Fragen: Ist eine Pflege im eigenen Haus, in der eigenen Wohnung möglich? Ergibt es Sinn, eine Pflegekraft aus Osteuropa zu engagieren? Worauf muss ich bei der Suche nach einem Pflegeheim achten? Wie finde ich einen guten ambulanten Pflegedienst? Wo kann ich technische Hilfsmittel testen?

Antworten auf all diese Fragen liefert der jetzt erscheinende „Große Hamburger Pflegeratgeber“ (Autor Peter Wenig, 320 Seiten). Hier die wichtigsten Informationen zum Buch:

Warum erscheint der Große Hamburger Pflegeratgeber gerade jetzt?

Im Januar 2017 greifen die entscheidenden Änderungen durch das zweite Pflegestärkungsgesetz der Bundes­regierung. Die Pflegestufen I, II und III werden abgelöst durch die Pflegegrade 1 bis 5. Im Buch wird genau erklärt, wie die Überleitung auf das neue System funktioniert und welche Leistungen der Pflegeversicherung es künftig geben wird.

Welche Themen spielen neben den Leistungen der Pflegeversicherung eine wichtige Rolle?

Das Buch widmet sich in mehreren Kapiteln dem Thema Demenz. Die unterschiedlichen Demenzerkrankungen wie Alzheimer werden erklärt. Da sich das Buch vor allem an Angehörige von Pflegebedürftigen wendet, geht es auch um ihre enorme Belastung. Im Buch finden sich Tipps, wie man als pflegender Angehöriger eine Überforderung rechtzeitig erkennt. In weiteren Kapiteln geht es um die Suche nach Pflegehilfskräften aus Osteuropa, um Pflegeheime im Ausland sowie um die Frage, wann erwachsene Kinder ihre pflegedürftigen Eltern finanziell unterstützen müssen. Eine Herausforderung sind hochbetagte Patienten inzwischen auch für die Krankenhäuser. Der Pflegeratgeber erklärt, worauf man bei der Wahl des Krankenhauses achten sollte.

Wie ist das Buch gegliedert?

In der Regel sind die Kapitel in drei Teile aufgeteilt. In einem großen Haupttext werden die zentralen Informationen zusammengetragen. Dann folgt eine Art Checkliste mit den wichtigsten Punkten. Das Kapitel schließt mit einem Expertenrat.

Welche Experten kommen in dem Ratgeber zu Wort?

Die Fachleute kommen aus allen Bereichen. Karl-Josef Laumann (CDU) schreibt als Pflegebevollmächtigter der Bundesregierung über das neue Pflegestärkungsgesetz; Claus Fussek, prominentester deutscher Pflegekritiker, erklärt, worauf man bei der Suche nach einem Pflegeheim achten sollte. Eine Fachanwältin für Familienrecht schreibt über Verfügungen, die jeder machen sollte; Verbraucherschützer über die Frage, auf welche Fallstricke man bei der Verpflichtung einer Pflegehilfskraft aus Osteuropa achten sollte.

Kommen auch Betroffene zu Wort?

Ja. In zwei Kapiteln schildern pflegende Angehörige, wie belastend Pflege sein kann. Dabei geht es auch um die Frage, wie man verhindert, selbst krank zu werden.

Macht das Buch auch Hoffnung?

Ja. Dies war der Redaktion ein großes Anliegen. So wird erklärt, dass auch Alzheimer-Kranke sehr wohl große Lebensfreude empfinden können. Die Moderatorin Bettina Tietjen schildert, wie innig ihr Verhältnis zu ihrem demenzkranken Vater wurde.

Ist das Buch verständlich ?

Das oberste Prinzip lautet: kein Fachchinesisch, sondern klare Sprache. Es wendet sich eben nicht an Experten, sondern an Betroffene und deren Angehörige. Das Layout ist sehr lesefreundlich, Reportagen sorgen für Abwechslung.

Was bietet das Buch im Serviceteil?

Im Anhang des Pflegeratgebers finden sich unter anderem die Adressen aller Hamburger Pflegeheime, der Pflegestützpunkte in Hamburg sowie die Kontakte wichtiger Institutionen.

Erscheint das Thema auch als Serie im Abendblatt?

Begleitet wird das Buch von einer 13-teiligen Serie über Pflege im Abendblatt, beginnend am kommenden Sonnabend im Magazin. Zudem wird es im September Veranstaltungen mit Experten geben (nähere Informationen im Kasten auf dieser Seite).

Wo gibt es das Buch?

Im Buchhandel und im Internet für 19,95 Euro. Alle Abonnenten des Hamburger Abendblatts (alle TreueKategorien) erhalten das Buch für 16,95 Euro in der Geschäftsstelle am Großen Burstah 18–32 sowie (dann zuzüglich Versandkosten) unter www.abendblatt.de/shop oder per Telefon 040/333 66 999.