Zur Gartenarbeit gehören: schneiden, teilen, umsetzen, säen und pflanzen. Für den Balkon kurzstielige Blumen wählen

Im September geht der Sommer so langsam zu Ende. Dennoch muss man jetzt im Garten auf Blüten nicht verzichten: Spätsommerblüher wie Heidekraut oder Erika und erste Herbstblumen zeigen sich in diesen Wochen von ihrer schönsten Seite in leuchtenden Farben. Wer lange etwas von seinen Dahlien haben will, sollte die verwelkten Blüten regelmäßig entfernen, damit die Nachblüte noch üppig ausfällt und die Pflanze ihre Kraft nicht in die Samenbildung verliert.

Jetzt ist die Zeit, den Garten so langsam für den Winter und die nächste Gartensaison vorzubereiten. Es gibt also einiges zu tun! Stauden sollten in diesem Monat geteilt werden, damit sie nicht zu groß werden. Zu diesem Zweck schneidet man die oberirdischen Pflanzenteile kurz über der Erde ab. Die Wurzeln können ausgegraben und ebenfalls etwas beschnitten werden. Wer höhere Stauden im Garten hat, entfernt die abgestorbenen oder kranken Teile und bindet die Pflanze gut an.

Auch Rosen benötigen jetzt Pflege. Der späte Sommerschnitt ist ein sogenannter Ausputzschnitt: Man schneidet die verwelkten Blüten und den dazugehörigen Trieb etwa einen halben Zentimeter oberhalb des nächsten fünffiedrigen Blattes schräg ab, um den Austrieb neuer Blüten zu fördern. Sehr dünne und schwache Triebe können direkt am Triebansatz entfernt werden. Ein schräges Schneiden begünstigt das bessere Abfließen des Regen- oder Gießwassers und ist gleichzeitig eine vorbeugende Maßnahme gegen Schimmel-, Pilz- und Schädlingsbefall.

Diese Jahreszeit ist außerdem ideal, um neue Pflanzen auszusäen: Rittersporn zum Beispiel, Mohn, Margeriten oder Lupinen. Ende des Monats können dann auch die Zwiebeln der Frühjahrsblüher wie Tulpen, Narzissen, Schneeglöckchen, Krokusse und Hyazinthen ausgebracht werden. In die Erde gesetzt werden die Zwiebeln doppelt so tief, wie sie hoch sind. Eine zweieinhalb Zentimeter hohe Krokus-Zwiebel benötigt somit ein fünf Zentimeter tiefes Loch. Für alle Arten gilt: Sie brauchen lockeren Boden, damit sich keine Nässe stauen kann. Wenn man etwas Kompost mit in das Pflanzloch gibt, ist gleich für genügend Nährstoffe gesorgt. „Wer bei Tulpen, Narzissen und Co. auf besonders große Blüten Wert legt, muss extra dicke Zwiebeln kaufen, sogenannte XXL-Ware“, empfiehlt die Gartenexpertin und Autorin Karin Greiner.

Für einen Miniatur-Garten auf Balkon oder Terrasse kann problemlos ein größerer Topf oder Kasten verwendet werden. Allerdings sollte man auf langstielige Tulpen verzichten, da sie leicht abknicken. Die nur etwa 15 Zentimeter hohe „Rotkäppchen“ behält hingegen auch in windigen Ecken die Form. Statt Narzissen mit großen Kronblättern sind kleine Sorten wie „Tete a Tete“ besser für Töpfe und Kästen geeignet. Auch Krokusse, Blausternchen, Sternhyazinthen und Traubenhyazinthen sind dankbare Balkonbewohner.

Bis Mitte September können auch noch zweijährige Sommerblumen wie Levkojen, Vergissmeinnicht oder Fingerhut in kleinen Töpfen ausgesät werden. Spätestens ab Mitte Oktober können dann die jungen Pflänzlein an den gewünschten Platz im Garten gepflanzt werden. Außerdem ist jetzt auch Pflanzzeit für wintergrüne Gehölze wie Eibe oder Efeu. Dann haben sie vor dem Winter noch genug Zeit, Wurzeln zu bilden und sich im Garten zu etablieren, sodass sie im nächsten Frühjahr direkt loswachsen können. „Ein sorgfältiges Einschlämmen sorgt dafür, dass alle Wurzeln einen innigen Bodenkontakt bekommen. Einem Strauch muss man mindestens 40 bis 50 Liter verabreichen, für eine kleinen Beetrose reichen dagegen 20 bis 30 Liter Wasser, und für eine Blütenstaude sind es 10 bis 15 Liter“, sagt Greiner.

Ebenso empfiehlt es sich, im September den Rasen noch einmal zu vertikutieren. Solange das Wetter mild und frostfrei ist, lohnt es sich auch, noch neuen Rasen auszusäen oder schadhafte beziehungsweise verbrannte Stellen auszubessern. Die Niederschläge, die jetzt normalerweise häufiger werden, sorgen für eine ausreichende Bodenfeuchtigkeit. Dennoch ist davon auszugehen, dass die Gräser nicht mehr sofort keimen. Dafür sind sie dann im kommenden Frühjahr besonders dicht und kräftig. Ende des Monates verträgt der Rasen dann noch einen speziellen Winterdünger: Er sollte stickstoffarm sein, damit nur die Wurzeln einen Wachstumsschub bekommen.

Damit die Vögel nicht auf ihre Brutplätze in den Hecken verzichten müssen, ist der radikale Heckenschnitt von März bis Ende September deutschlandweit verboten. In dieser Zeit sind nur Formschnitte erlaubt. Da ein Heckenschnitt immer zu neuem Wachstum anregt, kann man in den nächsten Wochen vorsichtig zu schneiden beginnen, rät der Zentralverband Gartenbau. Anderenfalls könnten die neuen Triebe Frostschäden erleiden, und die Hecke würde im Frühjahr nicht mehr gut aussehen.

„Ein Garten ist niemals fertig“ von Manfred Lucenz und Klaus Bender (Callwey). ISBN: 978-3-7667-2046-7, 29,95 Euro

„Glück aus dem Garten“ von Karin Greiner (DVA). ISBN 978-3-421-03949-1, 19,90 Euro