Fußbodenheizungen haben viele Vorteile. Sie sind umweltschonend und sauber, sparen zudem Energie und Geld

Schon im alten Rom wussten die Menschen die Vorteile einer Fußbodenheizung zu schätzen. Aufgrund ihrer Strahlungswärme sorgt sie für Behaglichkeit, Wohlbefinden und angenehm warme Füße. Zudem sind moderne Fußbodenheizungen nicht nur umweltfreundlich, sondern auch wirtschaftlich. Denn ihre Wärme steigt vom Boden nach oben auf und strahlt von Wänden und Decken ab. Dadurch ist die gefühlte Raumtemperatur höher.

Das hat wiederum zur Folge, dass die tatsächliche Raumtemperatur mit einer Fußbodenheizung normalerweise um etwa zwei Grad niedriger gehalten werden kann als mit herkömmlichen Heizkörpern. Das spart Energie und Geld. „Hinzu kommt, dass die Fußbodenheizung sauber und gesund ist. Da sie so gut wie keinen Staub aufwirbelt, ist sie vor allem für Asthmatiker und Stauballergiker eine ideale Lösung“, sagt Ekkehard Herforth von Heizung Herforth Hamburg. Und schließlich eröffnet eine Fußbodenheizung völlig neue Gestaltungsmöglichkeiten. Störende Heizkörper an den Wänden, die bei der Raumgestaltung und Einrichtung oftmals im Wege sind, gehören der Vergangenheit an.

Mittlerweile wird in Deutschland fast jedes zweite Ein- und Zweifamilienhaus mit einer Fußbodenheizung ausgestattet. Das berichtet der Bundesverband Flächenheizungen und Flächenkühlungen. Wer sein Haus modernisieren will, kann ebenfalls eine Fußbodenheizung nachrüsten. Für den Einbau speziell in Altbauten kommen Rohrsysteme, Flächenheizelemente, Kapillarrohrsysteme und elektrische Heizleitungen beziehungsweise Heizfolien zum Einsatz, die besonders dünn und leicht sind und deshalb für Holzbalkendecken keine übermäßige Belastung bedeuten. Die Maximalhöhe des Fußbodenaufbaus beträgt etwa 50 Millimeter, dünnere Verbundsysteme benötigen nur 20 Millimeter Aufbauhöhe.

Zur Auswahl stehen Hauseigentümern die klassische, mit warmem Wasser betriebene Fußbodenheizung und die Elektrofußbodenheizung. Die elektrische Fußbodenheizung, die sich sehr viel schneller als eine Warmwasser-Fußbodenheizung erhitzt, eignet sich besonders gut zum Einbau in Bädern, Küchen oder Wintergärten. Sie wird praktisch wie ein Teppichboden auf dem Estrich ausgerollt, der Belag kommt direkt darüber. Somit ist diese Fußbodenheizung relativ einfach zu installieren und daher vor allem für Sanierungen empfehlenswert.

Für den Einsatz in Modernisierungsobjekten eignet sich die strombasierte Fußbodenheizung auch aufgrund ihrer sehr geringen Aufbauhöhe ab 0,3 Millimeter und den relativ niedrigen Investitionskosten. Wichtig sind passende Thermostate, die ein exaktes Anpassen der Temperatur sowie der Ein- und Ausschaltzeiten ermöglichen. Ein Nachteil der elektrischen Fußbodenheizung ist, dass sie den Stromverbrauch in die Höhe treibt – ihre Leistung liegt bei 100 bis 160 Watt pro Quadratmeter.

Die Warmwasser-Fußbodenheizung hingegen kann an bestehende Heizsysteme angeschlossen werden. Ob Öl, Gas, Pellets, Solar oder Wärmepumpe: Wenn es um die Art des Heizens geht, ist sie sehr flexibel. Es gibt mehrere Möglichkeiten, die Warmwasser-Fußbodenheizung zu verlegen. Das sogenannte Trockensystem eignet sich bestens für den Einbau im Rahmen von Renovierungen oder Sanierungen. Dabei werden vorgefertigte Bodenelemente ähnlich wie Heizungsrohre verlegt. „Eine andere Möglichkeit besteht darin, Ritzen in den bestehenden Estrich zu fräsen und darin die Kunststoffrohre zu verlegen“, sagt Ekkehard Herforth. Die Fußbodenheizung ist damit thermisch vom Rohboden getrennt und gibt die Wärme daher nur an den Raum ab. Die Installation einer Flächenheizung als Trockensystem lässt sich während der Renovierung meistens leicht umsetzen: Dafür sorgen unter anderem auch das meist sehr geringe Flächengewicht, niedrige Fußbodenaufbauten von rund 35 Millimetern sowie eine schnelle und saubere Verlegung.

Beim vergleichsweise teuren Nasssystem verlegt der Handwerker Kunststoff-, Kupfer- oder Alu-Verbundrohre, diemit dem Estrich übergossen werden. Ein späterer Umbau ist daher nicht möglich – oder setzt den Austausch des kompletten Bodens voraus. Ein weiterer Nachteil: In Räumen mit einem nass verlegten Fußbodenheizungssystem dauert das Aufheizen länger als mit einem herkömmlichen Heizkörper. Trocken verlegte Systeme haben deutlich kürzere Reaktionszeiten, da sich hier nicht der komplette Estrich erwärmen muss.

Weit verbreitet ist immer noch der Mythos, dass Fußbodenheizungen sich nur mit ausgewählten Fußbodenbelägen kombinieren lassen. „Richtig ist, dass es bei der Bodenauswahl fast keine Einschränkungen mehr gibt“, sagt Fußbodenspezialist Herforth. Aufgrund ihrer Leitfähigkeit seien Fliesen, Natursteine und Keramik jedoch die erste Wahl für die Installation einer Fußbodenheizung.

Aber auch der Parkettboden eignet sich für die Verlegung auf flächenbeheiztem Estrich. Allerdings sollte eine Holzart mit einem geringen Schwind- und Quellverhalten gewählt werden. „Die im Trend liegende Eiche ist deshalb besonders gut geeignet“, empfiehlt der Vorsitzende des Verbandes der deutschen Parkettindustrie (vdp), Michael Schmid.

Vor allem in den Wintermonaten sei bei der Kombination von Parkett und Fußbodenheizung auf eine ausreichende Luftfeuchtigkeit in den Räumen zu achten, damit der Bodenbelag nicht austrocknet. Für einen optimalen Wärmedurchgang vom Unterboden durch das Holz sorgt eine vollflächige Verklebung. Fast alle Parkettleger verlangen ein Protokoll der Aufheizphase des Estrichs durch den Heizungsbauer – dies ist außerdem für die Gewährleistung wichtig.

Teppichböden, Laminat, Kork oder PVC sind ebenfalls für eine Fußbodenheizung geeignet – sie müssen allerdings speziell dafür gekennzeichnet sein. Beim Einkauf des textilen Bodenbelags ist es ratsam, auf die „Heizschlange mit den drei Pfeilen“ zu achten. Das Symbol signalisiert, dass der Teppichboden problemlos auf einer Fußbodenheizung verlegt werden kann.

Auch Qualitätszeichen wie das „Certificate of Quality“, das rote Teppichsiegel der Europäischen Teppich-Gemeinschaft, weist mit einem Heizschlange-Symbol die geeignete Verwendbarkeit der Ware für eine Fußbodenheizung aus.

Vor der Installation einer Fußbodenheizung in ihrem Eigenheim sollten sich Hauseigentümer auf jeden Fall gründlich beraten lassen und zunächst mehrere Angebote einholen – dann steht einer behaglichen Wohlfühlatmosphäre mit stets angenehmen Temperaturen in den Wohnräumen nichts mehr im Wege.

Weitere Infos unter www.flaechenheizung.de oder unter www.shk-hamburg.de