Erholsamer Schlaf wird durch die richtige Matratze garantiert. Gewicht und Beschwerden sollten berücksichtigt werden. Am gängigsten sind derzeit Kaltschaum- und Federkernmatratzen.

„Der Schlaf ist doch die köstlichste Erfindung“, sagte einst der deutsche Dichter und Schriftsteller Heinrich Heine. Recht hat er! Eine der wichtigsten Voraussetzungen für einen erholsamen Schlaf ist die richtige Matratze samt der dazugehörigen Unterfederung. Qualitätsunterschiede zu erkennen und die passende Matratze zu finden, das ist aber in Anbetracht des großen Angebots gar nicht so leicht.

Grundsätzlich passt sich eine gute Matratze dem Körper auch bei wechselnden Schlafpositionen an und stützt ihn gleichzeitig ab, sodass sich die Muskeln und Wirbelsäule während der Nacht maximal erholen können. Schwerere Körperpartien müssen tiefer einsinken können, ohne dass sich in der Umgebung Kuhlen bilden. Wenn aber das Becken oder die Schulter zu tief einsinken, kann das die Bewegungsfreiheit einschränken und die Ansammlung von Körperfeuchtigkeit fördern. Außerdem können die Muskulatur und Wirbelsäule nicht richtig entspannen, die Wirbelsäule läuft womöglich sogar Gefahr, Schaden zu nehmen. Das ist vor allem bei zu weichen oder durchgelegenen Matratzen der Fall. Ist die Matratze hingegen zu hart, kann es zu einer Behinderung der Durchblutung und zu einem Stau in den Kapillargefäßen kommen – ganz zu schweigen von Schäden an der Wirbelsäule.

„Welche Matratze für welchen Schläfer geeignet ist, hängt von den individuellen Schlafgewohnheiten und körperlichen Voraussetzungen ab. Außerdem sind beim Kauf einer Matratze bestehende Allergien, etwaige Rücken- oder Schulterprobleme und auch die Unterfederung zu berücksichtigen. Eine ausführliche Beratung und ausgiebiges Probeliegen sind daher unbedingt empfehlenswert“, sagt Marc Böhle von Betten Rumöller. Einfacher ist die Entscheidung, wenn es um die Länge einer Matratze geht. Da gilt folgende Faustregel: Körperlänge plus 20 Zentimeter. In Bezug auf die Breite raten Experten: Je breiter, desto besser, mindestens aber 90 Zentimeter.

Am gängigsten sind derzeit Kaltschaum- und Federkernmatratzen. Latexmatratzen haben fast keine Marktbedeutung mehr, obwohl auch sie den Körper punktelastisch unterstützen. Im Vergleich zu anderen Matratzen wiegen Latexmatratzen jedoch um ein Vielfaches mehr. Sie sind daher ziemlich unhandlich, was sich zum Beispiel beim Beziehen der Matratze extrem bemerkbar macht.

Vor allem aus ergonomischer Sicht werden heute überwiegend die besonders punktelastischen Kaltschaummatratzen mit verschiedenen Liegezonen empfohlen. Sie werden aus Polyurethan hergestellt. Der Kunststoff wird mit Luft bei niedrigen Temperaturen geschäumt und anschließend zugeschnitten. Wie hochwertig eine Kaltschaummatratze ist, lässt sich am Raumgewicht des Schaumstoffs erkennen. „Je höher das Raumgewicht ist, desto besser ist die Matratze“, erläutert Marc Böhle. Damit Kaltschaummatratzen lange halten und sich der Kontur des Körpers gut anpassen können, sollten sie auf einem flexiblen Lattenrost liegen, dessen Härte und Höhe sich individuell regulieren lassen. Wer nachts friert, für den sind Kaltschaummatratzen eine gute Wahl.

Ein Klassiker unter den Matratzen ist die Federkernmatratze. Ihr Inneres besteht aus einem System von Stahlfedern, die sich unabhängig voneinander bewegen. Sie haben unterschiedliche Formen und Stärken, sind sorgfältig aufeinander abgestimmt. So unterstützen sie alle Körperpartien mit Gegendruck. Ein Vorteil der Federkernmatratzen besteht darin, dass die Federn zu einer guten Belüftung der Matratze beitragen. Außerdem sind diese Matratzen für alle Schläfer geeignet.

Eine besonders gute Punktelastizität haben Taschenfederkernmatratzen, bei denen die einzelnen Federn in Reihen von Stofftaschen eingenäht sind. „Da Federkernmatratzen bei den immer beliebter werdenden Boxspringbetten die Obermatratze bilden, gewinnen sie immer mehr an Bedeutung“, sagt Marc Böhle.

Auch Federkernmatratzen müssen eine Einheit mit der Unterfederung bilden. Ideal ist eine sogenannte Box oder ein Lattenrost mit Schulterkomfortzone und breiten Leisten, die in geringem Abstand voneinander angeordnet sind. Die Matratze kann dann nicht durchhängen und wird von unten gut belüftet. Denn entscheidend für eine erholsame Nachtruhe ist auch das richtige Bettklima. Aus diesem Grund ist es wichtig, dass die Matratze atmungsaktiv ist und die Feuchtigkeit gut abtransportiert.

Seitenschläfer brauchen Unterlage, in welche die Schulter einsinken kann

Für extrem schwere Menschen empfiehlt Lars Benke vom Bettenhaus Benke ein hochwertiges Schlafsystem, etwa von Röwa oder Lattoflex, in Kombination mit einer Matratze, die sich durch eine hohe Festigkeit auszeichnet. „Bauchschläfer benötigen ebenfalls eine eher feste Unterlage“, sagt der versierte Schlafberater. Seitenschläfer hingegen seien gut mit einer Matratze bedient, die den Schulterbereich einsinken lasse, die Taille unterstütze und die Beckenpartie stabilisiere. Rückenschläfer sollten eine Matratze wählen, die im Schulterbereich nicht zu tief einsinkt. Menschen, die nachts schnell frieren, tun gut daran, einer Kaltschaummatratze und einer warmen Zudecke den Vorzug zu geben. „Für Allergiker schließlich eignen sich alle Matratzen, sofern sie einen waschbaren Bezug haben. Wer ganz sichergehen will, sollte einen Allergieschutzbezug anschaffen“, rät Lars Benke.

Matratzen sollten regelmäßig, auch kopf- und fußwärts, gewendet werden. Davon ausgenommen sind nur jene Matratzen, die ein definiertes Kopf- und Fußende oder nur eine Liegeseite haben. „Auch wenn man von außen keine Beschädigungen sieht, lässt die Elastizität von Federkern-, Latex- oder Kaltschaummatratzen mit der Zeit nach. Spätestens nach zehn Jahren – bei intensiver Beanspruchung auch früher – ist die Matratze auszutauschen“, lautet Benkes Rat.