Zu Halloween am 31. Oktober lockt die Hansestadt Feierwillige mit zahlreichen Partys. Fantasievolle Kostüme sind auf den rauschenden Festen in Hamburg ausdrücklich erwünscht.

Der 31. Oktober wird auch in diesem Jahr wieder fest in der Hand von Geistern, Hexen, Skeletten und Vampiren sein. „Gib mir Süßes, sonst gibt’s Saures“ wird es durch die Straßen hallen, wenn unheimliche Geschöpfe von Haus zu Haus ziehen und ihr Unwesen treiben. Wer dann nicht spurt, ist vor Streichen nicht gefeit.

Noch Anfang der 1990er-Jahre war das Halloween-Spektakel in Deutschland weithin unbekannt. Inzwischen ist es längst ein festes Ritual geworden. Für Kinder und Jugendliche bedeutet es, in fremde Rollen schlüpfen zu dürfen, unendlich viel Grusel-Spaß auf dunklen Straßen oder in fremden Hausfluren und schließlich auch jede Menge Süßigkeiten. Andere treffen sich gern zu Halloween-Partys – entweder im privaten Kreis oder auf einer der großen öffentlichen Veranstaltungen, die in Hamburg stattfinden. Schaurig-schöne Kostüme sind bei allen Events erwünscht, wenn nicht sogar Pflicht.

Eine dieser rauschenden Partys wird am 26. Oktober ab 20 Uhr unter dem Motto „Beiß mich!“ im Parlament beim Hamburger Rathaus gefeiert. Wer die Treppen ins Restaurant hinuntersteigt, den erwartet neben einer Party-Hölle und unzähligen Geschöpfen der Finsternis auch ein Kostümwettbewerb. Der Eintritt an der Abendkasse beträgt 19 Euro, im Vorverkauf, wie über den Abendblatt-Ticketshop, kosten die Karten 15 Euro.

Richtig schön gruselig wird es auch bei der Halloween-Party im Hamburg Dungeon in der Speicherstadt. Erst können Besucher bei einem Rundgang live dabei sein, wenn düstere Kreaturen aus ihren Katakomben kriechen. Anschließend gibt es eine Party, die bis in die frühen Morgenstunden gehen kann. Termin: 2. November, ab 21 Uhr. Eintritt: ab 30 Euro.

Wenn die Wolken tief durch den Hafen wabern, lädt „Hamburg tanzt“ am 2. November ab 21 Uhr zur Halloween-Party auf dem Geisterschiff „Cap San Diego“ an der Überseebrücke ein. Ein DJ-Team und Tänzerinnen im Halloween-Dress wollen den Gästen auf drei Ebenen zu Hits 80er- und 90er-Jahre, zu House- und Electrosounds einheizen und das Schiff zum Wanken bringen. Wer im Halloween-Kostüm erscheint, zahlt 6 Euro Eintritt.

Auch im Hühnerposten geht es am 2. November beim „Hexenkessel 2013“ ab 20 Uhr rund. Tickets sind ab 8 Euro erhältlich. Am selben Abend findet auch in der Großen Freiheit 36 ab 22 Uhr eine Halloween-Party mit Live-Darbietungen auf der Bühne und vielen Überraschungen statt. Wer verkleidet ist, zahlt keinen Eintritt.

Ein Tipp für Monster, Mumien und Mutationen ist auch das Privileg an der Mönckebergstraße. In dem Club wird am 26. Oktober ab 22 Uhr die „Halloween Night of Horror“ zelebriert (Eintritt frei für Clubmitglieder bzw. 10 Euro). Auf Gäste mit besonders gelungenen Kostümierungen warten Überraschungen wie zum Beispiel „Bloody Horror“-Cocktails.

Doch wie verkleidet man sich für Halloween? Der Einzelhandel hält eine große Auswahl an Hexen- und Henkerkostümen und viele andere passende Outfits mit dazugehörigen Accessoires bereit. Doch es muss nicht immer ein gekauftes Kostüm sein. Schon mit dem einen oder anderen Pott Schminke kann man sich prima als Zombie, Vampir oder Schwarze Witwe in Szene setzen. Anleitungen zum Nachschminken und Vorlagen für gruselige Fratzen gibt es zum Beispiel im Internet unter www.halloween.de, für das passende Kostüm kann ein ausgedienter heller Anzug dienen, der mit reichlich roter Farbe oder Kunstblut besudelt wird. Mit einem großen schwarzen Umhang wird man in Sekundenschnelle zu Graf Dracula, mit einem weißen Umhang zum Gespenst.

Um als Mumie Eindruck zu machen, bedarf es lediglich eines alten Bettlakens, das in Streifen geschnitten wird. Die Stoffstreifen werden dann von oben nach unten komplett um den Körper gewickelt. Um die einzelnen Streifen miteinander zu verbinden und zu fixieren, kann Heißkleber oder doppeltes Klebeband verwendet werden. Einige Stoffstreifen sollten auch um den Kopf gewickelt und einander mit Sicherheitsnadeln befestigt werden. Auch der Auftritt als Teufel lässt sich leicht realisieren. Dazu braucht es ein rotes Oberteil und eine schwarze Hose oder ein rotes Kleid, wenn es etwas sexy aussehen soll. Eine gute Idee ist es, mit einem schwarzen Stift das Wort Teufel auf das Oberteil zu schreiben. Die Hörner formt man am besten aus Pfeifenreinigern und klebt sie dann auf einen Haarreifen. Fehlt noch der Dreizack: Der lässt sich aus Pappe basteln.

Die Verkleidungen eignen sich für Groß und Klein. Vorsicht ist allerdings geboten, wenn Kinder und Jugendliche auf ihren Halloween-Touren ihre Verkleidung ausnutzen, um Autos zu zerkratzen, Wände zu beschmieren, Beete niederzutrampeln oder Briefkästen in Brand zu setzen. Denn die Gruselnacht wird nach Angaben der Deutschen Polizeigewerkschaft zunehmend für Straftaten und Sachbeschädigung genutzt. Sie warnt deshalb: „Nicht alles, was Geistern Spaß macht, ist auch erlaubt. Manche Halloween-Streiche sind strafbar und können rechtliche Folgen haben.“ Kinder unter 14 Jahren seien zwar noch nicht strafmündig, Schadenersatzansprüche könnten aber sehr wohl geltend gemacht werden.

Vorsätzlich verursachte Sachbeschädigungen und andere Eskapaden können für Eltern, die für ihren Nachwuchs haften, somit teuer werden. Denn sie werden nicht von der Haftpflichtversicherung übernommen. Die Polizei rät Eltern daher, mit ihren Kindern eindringlich über mögliche Folgen von bösartigen Halloween-Scherzen zu sprechen, damit es hinterher keine bösen Überraschungen gibt.