Bei der Erstausstattung helfen Geschäfte mit fachkundiger Beratung. Wir begleiten eine Schwangere auf ihrer Tour

Das Baby ist da, und damit beginnt ein völlig neuer, aufregender Lebensabschnitt. Ein freudiger, durchaus. Aber auch einer, der mit viel Ungewissheit verbunden ist. Denn das Leben wird durch das neue Familienmitglied völlig umgekrempelt. Nicht nur emotional, sondern auch ganz praktisch. Das Baby braucht Pflege, einen Platz zum Schlafen, im Winter warme Kleidung und jede Menge Transportmittel vom Stubenwagen bis zum Kindersitz.

"Ein Baby zu bekommen macht einen erst einmal wieder zum völligen Neuanfänger", sagt Sandra Adam. Die 38-Jährige erwartet Ende Februar ihr erstes Kind. Statt Weihnachtsgeschenke einzukaufen, macht sie derzeit Baby-Shopping. "Einen großen Teil der Besorgungen habe ich im Internet bestellt, zum Beispiel etwas größere Mullwindeln mit schönen Motiven. Aber ich stöbere auch gern in kleineren Boutiquen nach besonderen Stücken. Bei Paulina am Eppendorfer Baum habe ich eine hübsche Krabbeldecke gefunden und bei Bellybutton an der Poststraße Kapuzen-Badehandtücher aus extra saugfähigem Stoff."

"Sich auf die Zeit mit dem Baby vorzubereiten, ein paar schöne Sachen zu kaufen - das alles gehört selbstverständlich zur Vorfreude dazu und ist schon früh erlaubt", sagt Ilka Schepers von der Hebammenpraxis im Kleinen General in Eppendorf. "Den größten Teil der Besorgungen empfehle ich aber erst während des Mutterschutzes zu machen, dann sind genügend Zeit und Ruhe vorhanden." Die 31-Jährige arbeitet seit acht Jahren als Hebamme in Hamburg. In ihren Kursen und in der Wochenbettbetreuung bereitet sie werdende Eltern nicht nur auf die Geburt, sondern ebenso auf die Anfangszeit mit dem Neugeborenen vor.

Dazu gehört, die erste Ausstattung fürs Baby parat zu haben. Große Anschaffungen wie Kindermöbel, Kinderwagen und Autoschale sollten rechtzeitig und zusammen mit dem Partner gekauft werden. "Das ist schon Teil der Vorbereitung und bezieht den werdenden Vater mit ein", sagt Ilka Schepers. Außerdem beruhigt es den Nestbautrieb der werdenden Mutter. "Um den fünften Monat wurde ich auf einmal hektisch und bat meinen Mann, schnell das Kinderzimmer zu bestellen. Danach ging es mir gleich viel besser", sagt Sandra Adam.

Wie wichtig eine rechtzeitige Bestellung bei Kinderwagen ist, weiß auch Melanie Gessner, Verkäuferin beim Ausstatter Baby Walz am Valentinskamp. "Begehrte Modelle wie Teutonia, Brio oder Hesba sollten mindestens acht Wochen vor Geburtstermin bestellt werden, da sind die Lieferzeiten besonders lang." Kommt das Baby dann doch früher und ist der Wagen noch nicht eingetroffen, stellt Baby Walz einen kostenlosen Leihwagen für die Wartezeit zur Verfügung. Man kann zwar im Internet kaufen, sollte sich die vielen verschiedenen Modelle aber auf jeden Fall im Laden ansehen und "Test fahren". Es gibt die sportlichen dreirädrigen Modelle, zum Beispiel von Urban Jungle, Designer-Marken wie Bugaboo oder Brio und nostalgische Modelle etwa von Hesba. "Bei Kinderwagen geht die Preisspanne von 300 bis 1000 Euro", sagt Melanie Gessner.

Wer nicht so viel Geld ausgeben möchte, kann gebrauchte Wagen über Kleinanzeigen oder bei Ebay kaufen. Mit etwas Glück wird gerade im Freundeskreis einer frei - wie bei Sandra Adam. "Ich habe viel von Freundinnen geliehen bekommen. Von der einen den Kinderwagen, von der anderen Baby-Klamotten. Um den Überblick zu behalten, habe ich alles erst einmal eingesammelt, auf einen Haufen gepackt und dann nach Größen sortiert." Anschließend wurde alles fein säuberlich in eine Excel-Tabelle eingetragen. Diese Akribie kommt nicht von ungefähr: Die 38-Jährige ist Produkt-Managerin, To-do-Listen sind also ihr täglich Brot. "Ich finde das einfach wahnsinnig praktisch. So wusste ich, was mir noch fehlt und konnte den Rest in Ruhe dazukaufen."

Es muss nicht unbedingt eine Excel-Tabelle sein. Aber eine Liste mit den wichtigsten Dingen für die ersten Wochen zu Hause ist durchaus sinnvoll. Die findet man in Schwangerschafts-Ratgebern oder man bekommt sie von der betreuenden Hebamme und auch in Geburtsvorbereitungskursen. Darin werden alle Bereiche vom Schlafen über die Babypflege bis zur Bekleidung behandelt. Wer sein Kind im Winter zur Welt bringt, sollte ausreichend warme, langärmelige Kleidung aus reiner Baumwolle parat haben, das meiste in der Anfangsgrößen 50/52 (gemessen in Zentimeter) und sicherheitshalber ein oder zwei Nummern größer, falls das Baby größer geboren wird. Eine Abteilung für Babykleidung gibt es in fast allen großen Kaufhäusern. Bei www.hessnaturbaby. com sowie in der Boutique Kleine Welt an der Osterstraße werden sehr schöne Bodys und Strampler aus einem Schurwolle-Seide-Gemisch um 25 Euro angeboten. Dieses Material ist besonders für die empfindliche Babyhaut geeignet und lässt sie besser atmen.

Wer sich viele Wege in einzelne Läden sparen will, ist in Fachmärkten wie Babyone gut aufgehoben. In Hamburg gibt es fünf Filialen über das Stadtgebiet verteilt (www.babyone.de), die nahezu alles für die Erstausstattung führen, vom Schnuller bis zum Kinderwagen. Vor allem praktische Dinge wie Babyfon, Wärmestrahler für die Wickelkommode, Bettbezüge und Badewanne kann man hier gut einkaufen sowie alles für die Babypflege von Handtüchern übers Thermometer bis zur Baby-Nagelschere. Windeln, Stilleinlagen und Fläschchen bekommt man in jeder Drogerie. "Hygieneartikel für Mutter und Kind würde ich erst ein paar Wochen vorher kaufen", empfiehlt Hebamme Schepers. "Wer unsicher ist, welches die besten Produkte sind, nimmt am besten eine Freundin mit, die schon ein Baby hat - sie ist in diesen Fragen die beste Ratgeberin."

Am meisten Spaß bringt natürlich die Einrichtung des Kinderzimmers - und das geht auch noch mit großem Babybauch. Denn dafür gibt es eine große Auswahl an liebevoll gestalteten Accessoires und Deko-Artikeln, vieles von Hand gemacht, im Internet zu bestellen. Angefangen bei Stillkissen im Vichy-Karomuster von www.leofrey.de über schicke Lampenschirme und bestickte Kissen bei www.himmelsgleich. de bis zu modischen Utensilien für den Wickeltisch von www.sugarapple.de.