Im schlimmsten Fall kann sich Schwiegersohn oder -tochter von seinem Partner bei einer Stippvisite übergangen fühlen.

Essen. Das Wochenende steht vor der Tür – und die Schwiegermutter auch. Das kann bei Schwiegertochter oder -sohn leicht Frust auslösen, wenn das Verhältnis gespannt ist. Im schlimmsten Fall entsteht der Eindruck, der Partner habe einen bei der Planung übergangen und kann sich nur schwer gegen seine Mutter abgrenzen. „Derjenige steckt in einem Loyalitätskonflikt und muss abwägen: Wer steht mir näher? Meine Mutter oder meine Freundin?“, erklärt Rüdiger Wacker, Diplom-Psychologe in Essen. Wem die Schwiegermutter ein Dorn im Auge ist, der sollte den Partner damit konfrontieren.

„Diskutieren Sie aber nicht, ob die Besuche richtig oder falsch sind.“ Besser sei, dem anderen klarzumachen: „Es tut mir weh, wenn du mich übergehst.“ Gemeinsam mit dem Partner sollte dann eine Strategie überlegt werden, wie die Beziehung besser abgegrenzt werden kann. Dazu könne beispielsweise vereinbart werden: „Wenn sie das nächste Mal anruft und vorbeikommen will, bittest du erstmal um Bedenkzeit.“ So bleibe die Chance, zu klären, ob Schwiegersohn oder -tochter mit der Stippvisite einverstanden sind.

Klappt das nicht, sollte man seinem Partner die Konsequenzen deutlich machen. Das könne zum Beispiel bedeuten: „Wenn sie das nächste Mal kommt, gehe ich für diese Zeit zu einer Freundin.“