Sie sparen, aber von Kapital-Anlagen lassen sie die Finger. Dafür fließt das Geld in Kosmetik-Produkte: Das zeigt die neue Studie zum Verbraucherverhalten.

Hamburg. Die Deutschen denken bei ihren Finanzgeschäften konservativ und sind darauf bedacht, Verluste zu vermeiden. Damit hat sich ihre Einstellung zum Geld in den vergangenen 20 Jahren kaum verändert. So sind Wert erhaltende Anlagenformen besonders beliebt. Dazu zählen Lebensversicherungen, Bausparverträge oder Immobilien. Noch immer haben knapp 70 Prozent der Bundesbürger ein Sparbuch. Das geht aus der VerbraucherAnalyse (VA), der großen Markt Media-Studie der Axel Springer AG und der Bauer Media Group hervor, die die Unternehmen am Dienstag vorgelegt haben. Für die repräsentative Studie, die seit 1982 jährlich erstellt wird, wurden 30.000 Interviews von Mitarbeitern von vier Marktforschungs-Instituten geführt.

Im Geldverkehr und beim Bezahlen nutzen die Deutschen technische Neuerungen aber noch zurückhaltend. So erledigen bisher 34 Prozent aller Deutschen ihre Bankgeschäfte online. Das ist zwar mehr als im Durchschnitt der EU, in Norwegen und Schweden liegt diese Quote aber bei über 70 Prozent, in Norwegen sogar bei 83 Prozent. Zudem haben nur 6,4 Prozent der Bürger ein Konto bei einer Direktbank.

Auf ihr Aussehen legen die Deutschen immer mehr Wert. Fast 80 Prozent finden ihr Äußeres sehr wichtig – knapp elf Prozent mehr als vor zehn Jahren. Dies ist das Ergebnis einer weiteren Untersuchung im Rahmen der VA. Vor allem bei älteren Menschen ab 70 Jahren und bei Männern hat der Wunsch besonders attraktiv zu wirken überdurchschnittlich stark zugenommen. Waren vor zehn Jahre noch 63 Prozent aller Männer daran interessiert, sind es heute bereits fast 72 Prozent. Der Wunsch nach gutem Aussehen sei dabei keine Frage des Geldes, er sei bei Geringerverdienenden in den vergangenen Jahren überdurchschnittlich gestiegen.

Das spiegele sich auch im Konsumverhalten wider. Laut der Analyse verwenden die Deutschen immer mehr Beauty- und Kosmetikprodukte. Besonders Parfüm und Düfte boomen.

Die VA wird im kommenden Jahr von einer neuen Studie abgelöst. Unter dem Titel Best4Planning werden sich daran auch die Hubert Burda Media und Gruner+Jahr beteiligen. Herausgeber soll ein gemeinsames Unternehmen werden, an dem die vier Verlage jeweils 25 Prozent halten. Die ersten Ergebnisse sollen bis spätestens im kommenden September vorgelegt werden.