In Südwestdeutschland wird es mediterran, in den Mittelgebirgen feuchter, in den Niederungen trockener- prognostizieren Klima-Experten.

Berlin. Der Klimawandel ist nach Einschätzung der Deutschen Akademie der Technikwissenschaften (Acatech) für die Bundesrepublik „grundsätzlich beherrschbar“. „Es werden hierzulande keine klimatischen Randbedingungen auftreten, die nicht bereits in anderen Regionen der Erde existieren und in der Regel bewältigt werden“, berichtet das Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ unter Berufung auf eine Acatech-Studie im Auftrag der Bundesregierung. Eine für Deutschland drängende Aufgabe sei ein besserer Schutz vor Sturmfluten und dem steigenden Meeresspiegel.

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In Südwestdeutschland werde das Klima mediterran, in den Niederungen trockener, in den Mittelgebirgen feuchter, zitiert das Magazin aus dem von Experten um Acatech-Präsident Reinhard Hüttl erstellten Papier. Zu erwarten sei eine „steigende Wahrscheinlichkeit extremer Trockenheit in einzelnen Jahren“. Dem gegenüber stünden mehr Niederschläge im Winter. Neue Bewässerungssysteme könnten Abhilfe schaffen, auch klimaangepasste Baumarten. In den Städten sei zwar mit erhöhten Kosten für Klimatisierung im Sommer zu rechnen, in der kalten Jahreszeit gebe es aber auch Vorteile: „Höhere Temperaturen im Winterhalbjahr bedeuten auch zum Teil sinkende Heizkosten.“

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Von einer drohenden Klimakatastrophe sei nicht die Rede, schreibt das Magazin. Die Gutachter betonten vielmehr Chancen, die sich aus dem Klimawandel ergäben – etwa für die Landwirtschaft durch die Verlängerung der Wachstumsperioden. Horrorszenarien lehnten die Wissenschaftler ab: „Eine lediglich klima- oder umweltbedingte Massenmigration nach Deutschland erscheint als unwahrscheinlich.“

(dpa)