Ich habe mir gerade in der vergangenen Woche einen neuen Klettergurt im Outdoor-Fachhandel bestellt. Nicht weil es in den Herbstferien in die Berge geht, sondern weil ich ihn als Alternative zum klassischen Bootsmannstuhl für Arbeiten im Mast nutze. Ich bevorzuge schon lange Klettergurte, weil sie ein flexibleres Agieren ermöglichen. Während man auf einem Bootsmannstuhl in vergleichsweise unbeweglicher Sitzposition wie auf einer Schaukel verharrt und insbesondere beim Hinaufziehen nicht vernünftig mitklettern kann, weil Bein- und Armfreiheit zu sehr eingeschränkt sind, ermöglicht mir der Klettergurt den vollen Einsatz.

Ich schätze ihn auch, weil er mehr Sicherheit bietet. Klettergurte werden wie Hosen getragen und - ganz wichtig - man kann im Gegensatz zum Bootsmannstuhl nicht hinausrutschen. Ich gebe zu: Bei sehr langen Arbeitszeiten im Rigg kann es passieren, dass im Klettergurt die Beine schneller ermüden oder gar einschlafen. Dieses Problem gibt es im Bootsmannstuhl nicht. Da mag je nach Alter und Sportlichkeit des Nutzers für den einen oder anderen Zweck doch der Bootsmannstuhl die glücklichere Wahl sein.

Gegen das Einschlafen der Gliedmaßen lässt sich aber mit optimaler Ausrüstung vorbeugen. Moderne und hochwertige Klettergurte sind sehr, sehr gut gepolstert. Für Anhänger dieser Methode lohnt es sich, ein paar Euro mehr auszugeben und dafür auch im Klettergurt weitgehend bequem zu sitzen. Gute Gurte für diesen Zweck kosten meiner Erfahrung nach zwischen 80 und 120 Euro. Das Geld ist gut angelegt, denn sie halten eine kleine Ewigkeit und sind auch angenehm leicht wegzustauen.

Wer dagegen beim Gurtkauf zu sehr spart, quält sich nur selbst, denn der Hersteller hat zuvor entsprechend bei Material, Polsterung und Verarbeitung gespart. Mein neuer Klettergurt dürfte am Montag per Post kommen, und ich freue mich auf ihn!