Urlaubszeit ist auch Ankerzeit. Als Regattasegler kommen wir zwar seltener dazu, und falls doch, dann unter widrigen Umständen: Wir ankern, weil wir in der Flaute vom Gegenstrom nicht rückwärts getrieben werden wollen. Für alle anderen Ankerpläne gilt: Vor dem Ankern müssen Untergrund, Wassertiefe und die Sicherheit des Ankerplatzes bei verschiedenen Wetterbedingungen ermittelt werden, um böse Überraschungen zu vermeiden.

Bei der Annäherung an den Ankerplatz muss das klarierte Ankergeschirr bereitgehalten werden. Gibt es viel Seegras - an den dunklen Stellen am Grund zu erkennen -, hält man Ausschau nach hellen Stellen, weil sich der Anker im Sand besser eingraben kann. Bitte genug Raum zum Schwojen einplanen, um nicht mit anderen Yachten oder Felsen im und am Wasser zu kollidieren! Nehmen Sie nun gegen den Wind Kurs auf den gewünschten Platz und vermindern Sie die Fahrt, bis Sie zum Stehen kommen. Auf das Skipper-Kommando gibt die Person vorne am Ankerspill die Kette frei und lässt sie ausrauschen. Marken auf der Kette geben den Überblick, wie viel schon gen Grund gerauscht ist. Der Steuermann bewegt das Boot nun langsam achteraus und spannt so die Kette - der Anker kann sich eingraben.

Die meisten Yachten haben ein Ankerspill - das ist eine drehbare Vorrichtung zum Einholen der Ankerkette. Hier reicht das einfache Arretieren aus. Es gibt aber noch Teufelskrallen, die in die Kettenglieder greifen und mit einem Stropp auf einer Klampe belegt werden müssen. Per Seitenpeilung oder auch per GPS kann das Halten der Position überwacht werden. Beim Aufholen des Ankers geht man umgekehrt vor: Langsam in Richtung Anker fahren und die Ankerkette mit dem Spill einholen. Mein Tipp: "Yacht"-Redakteur Lars Bolle hat ein hervorragendes Buch zum Thema "Hafenmanöver Schritt für Schritt" geschrieben, in dem auch das Ankern leicht verständlich in Wort und Bild demonstriert wird.