Heute wird der Bau eingeweiht. Verein finanzierte Projekt mit Spenden und Krediten.

Das neue Gebäude der Hanseatischen Yachtschule in Glücksburg (HYS) wirkt groß, sehr groß. Nahezu majestätisch erscheint es neben dem alten Flachbau. Die Wände der langen Flure sind noch kahl, die Zimmer leer. Schon bald wird sich das ändern. Wenn wieder Kinder und Jugendliche durch das Gebäude laufen, sich durch die Flure jagen oder zusammentreffen auf den Zimmern mit Namen wie Flensburg, Skagen, Polynesien oder St. Petersburg organisieren. Der Neubau der HYS wurde in diesen Tagen fertig gestellt. Heute wird der Trakt mit seinen drei Stockwerken und 36 Zimmern vor mehr als 300 geladenen Gästen eingeweiht. Schon in der kommenden Woche beginnt die Saison an Europas größter Segelschule.

"Wir sind verdammt stolz und glücklich, dass wir pünktlich mit den Arbeiten fertig geworden sind", sagt Yachtschulleiter Wolfgang Valentin. Der Zeitplan für den Neubau sei sehr knapp gewesen. "Und schon ein kalter Winter hätte uns einen Strich durch die Rechnung machen können." Erst im September war der alte Bau, der seit 1962 die Segelschüler beherbergt hat, von freiwilligen Helfern leer geräumt worden. Wenig später wurde das Gebäude abgerissen. Und sofort mit dem Neubau begonnen. "Unser Ziel war es, keine Saison zu verlieren, also hatten wir nur einen Winter lang Zeit", so Valentin.

Rund zwei Millionen Euro hat das Projekt den Deutschen Hochseesportverband Hansa (DHH), zu dem die Yachtschule gehört, gekostet. 1,2 Millionen Euro verschaffte sich der Verein über Kredite, die restliche Summe wurde von vielen Hundert Spendern aus Eigenmitteln aufgebracht. "Ohne diese Hilfe hätten wir die Modernisierung niemals stemmen können", sagt Lutz-Henning Müller, Geschäftsführer des DHH. So habe es mehrere Großspenden gegeben, unter anderem von der Köster AG, dem Hamburger Kaufmann Eberhard Wienholt und der Alfried-Krupp-Stiftung. Zudem hätten viele Vereinsmitglieder mit kleineren Beiträgen und Firmen mit Sachspenden ausgeholfen. Müller ist überzeugt, "von diesen Menschen lebt unser Verein. Nur so können wir Jahr für Jahr unsere Schulen auf dem neuesten Stand halten."