Nichts ist so wohltuend wie eine Massage. Stress und Verspannungen werden mit ein paar gekonnten Handgriffen einfach weggeknetet. Das “Hamburger Abendblatt Sonntags“ stellt Ihnen sieben exotische Techniken vor.

Sanft kneten lassen, von Kopf bis Fuß - ein Luxus, den sich immer mehr Menschen gönnen. Die Therapie für Körper und Seele hat natürlich auch ihren Preis: Für jede Minute Massage können Sie ungefähr mit einem Euro rechnen. Eine Stunde kostet demnach um die 60 Euro. Höhere Preise sollten auch gerechtfertigt sein, wenn zum Beispiel hochwertige Pflegeprodukte verwendet werden. Es lohnt sich auch, nach Sonderangeboten zu fragen. Manchmal gibt es Rabatte, wenn man Massagen im Paket bucht. Die Auswahl an Massagen ist groß. Mal steigt der Masseur seinem Klienten buchstäblich auf den Rücken, dehnt dessen Arme und Beine. Mal übt er nur sanften Druck auf bestimmte Punkte aus. Daher sollten Sie sich informieren, bevor Sie eine Behandlung buchen, was Sie erwartet. Wie viel Zeit sollten Sie einplanen? Ist etwas mitzubringen? Zieht man sich vollständig oder teilweise aus? Wer damit ein Problem hat, für den sind vielleicht Shiatsu oder Nuad-Massage (Thai-Massage) das Richtige. Bei diesen Massagen werden keine Öle verwendet, und die Kleidung kann anbehalten werden. Sollte es Ihnen nicht egal sein, ob Sie sich in die fürsorglichen Hände einer Frau oder eines Mannes begeben, sollten Sie auch hier vorher eine Absprache treffen. Eine gute Praxis wird auf Ihren Wunsch eingehen.

Achten Sie darauf, dass sich der Masseur für Sie Zeit nimmt. Möchten Sie in Ruhe genießen, aber die Musik ist zu laut oder der Masseur erzählt Ihnen seine Lebensgeschichte? Haben Sie keine Scheu, ihn darauf hinzuweisen. Schließlich haben Sie dafür bezahlt. Nach der Massage sollten Sie reichlich trinken. Und nicht gleich zum nächsten Termin hetzen.

Mit stärkeren Rückenschmerzen sollten Sie übrigens lieber einen Arzt aufsuchen. Der kann Ihnen eine klassische (schwedische) Massage verschreiben. Krankenkassen übernehmen 90 Prozent der Kosten, wenn es medizinisch begründet ist.

Abhyanga

Die ayurvedische Ganzkörper-Ölmassage wird oft als "die Technik der liebevollen Hände" bezeichnet - die auch von vier Händen ausgeführt werden kann. Sie entschlackt die Haut und hilft, toxische Rückstände abzubauen. Die körperliche und geistige Verfassung soll sich durch Salben und Öle verbessern. Die Massageart ist Teil der indischen Lehre vom langen Leben, dem Ayurveda. Am bekanntesten ist hier wohl der sogenannte Stirnguss: Ein feiner warmer Ölstrahl wird über Kopf und Stirn gegossen.

Klangmassage

Mit der Klangschalen-Therapie sollen innere Anspannungen gelöst werden. Metallschalen werden auf den Körper aufgesetzt und angeschlagen oder gerieben. Oder sie werden direkt über den Körper gehalten, ohne ihn zu berühren. Der Schall überträgt sich auf den Körper, der zu 63 Prozent aus Wasser besteht, und wird von ihm als Vibration wahrgenommen. Dies entspannt ihn und hilft gegen Stress.

NuadMassage

Der indische Arzt Jivaka Kumar Bhaccha gilt als Begründer der Nuad- oder Thai-Massage. Bei ihr liegt oder sitzt der Klient bekleidet auf dem Boden, der Masseur steigt ihm auf den Rücken, knetet ihn mit Ellenbogen und Füßen durch, dehnt mit seinem Gewicht Arme und Beine. Sogar Wirbel können so wieder eingerenkt werden. Der Masseur berücksichtigt dabei die Energiefelder und -linien. Da man bekleidet bleibt, wird auch kein Öl verwendet.

Hot Stone Massage

Steine (z.B. Lavastein) werden im Wasserbad auf ungefähr 60 Grad erhitzt, mit Massageöl eingerieben und auf den Körper entlang den Energiebahnen aufgelegt. Durch die Wärme entspannen sich die Muskeln. So können sie mit sanften Griffen gelockert werden. Diese Massageform dringt in tiefere Körperzonen ein und stimuliert den Blutkreislauf. Körper und Seele kommen in Einklang. Körpereigene Energiequellen werden aktiviert. Kleine, flache, vom Wasser abgerundete Kiesel- oder Basaltsteine kommen auch bei Lomi Lomi Pohaku (der Erweiterung der Lomi Lomi Massage) zum Einsatz.

Pantai-LuarMassage

Bei der thailändischen Klopfmassage werden Blockaden mit warmen Kräuterkompressen oder heißen Fruchtstempeln (gefüllt mit frischen Limetten oder Kokosraspeln) gelöst. Diese taucht der Masseur erst in kaltes Wasser und erhitzt sie dann über Wasserdampf. Dann klopft er den Körper damit ab oder sie zieht sie mit raschen Bewegungen über den Körper. Die heilenden Dämpfe ziehen in die Haut ein. Gleichzeitig regt die Hitze die Neubildung der Zellen an. Die Behandlung wirkt durchblutungsfördernd, hautstraffend, entspannend und hinterlässt ein samtig weiches Hautgefühl. Positive Energie wird aktiviert, während negative Energie gleichzeitig abgeleitet wird.

Lomi Lomi Nui

Auf Hawaiisch bedeutet Lomi kneten, reiben oder drücken. Nui heißt groß, wichtig oder einzigartig. Den zu Behandelnden erwartet also ein "einzigartiges starkes Kneten". Dies dient nicht nur der körperlichen Entspannung, sondern auch der seelischen und geistigen Reinigung. Es wird viel warmes Kokosöl verwendet, das mit den Händen, dem gesamten Unterarm einschließlich Ellenbogen in fließenden, leicht schaukelnden Bewegungen einmassiert wird. Wem zwei Hände nicht reichen, der kann sich auch von vier verwöhnen lassen. Die "echte" Lomi Lomi wird von hawaiischer Musik begleitet, und der Masseur bewegt sich rhythmisch mit Hula-Schritten um die Liege. Einige Masseure verzichten aber darauf und wiegen und bewegen lieber den Klienten. Die Behandlung beginnt am Rücken. Im schamanischen Glauben ist er der Ort der Vergangenheit und der Zukunft. Anschließend wird die Vorderseite massiert, wobei der Bauch als Ort der Gefühle und Erinnerungen gilt. Der Masseur versucht, durch lautes Atmen mit seinem Patienten in energetischen Einklang zu kommen. Er streicht immer wieder lange und harmonisch über den Körper.

Shiatsu

Die japanische Druckpunktmassage geht aus der traditionellen chinesischen Medizin hervor. Energieblockaden werden durch Fingerdruck gelöst. Der Masseur drückt dabei verschiedene Energiepunkte auf den Meridianen, den Energiegleitbahnen. Diese sind aus der Akupunktur bekannt. Dabei wird aber nicht nur Druck über die Finger erzeugt. Der Masseur setzt vielmehr seinen ganzen Körper ein und versucht, eine energetische Beziehung zum Klienten herzustellen. So können Körperenergien wieder ungehindert fließen. Stress wird abgebaut, Körper und Geist harmonisiert. Die Shiatsu-Behandlung kann auch im Wasser ausgeführt werden (Watsu oder WaterShiatsu).