Etiketteberaterin Meike Slaby-Sandte über Gäste, die zu lange bleiben

Wie lange ist es her, dass Ihre lieben Gäste sich so wohl bei Ihnen gefühlt haben, dass sie einfach kein Ende gefunden haben? Die Situation kennen sicher viele von Ihnen. Sie laden zum Kaffeetrinken ein, die Gäste bleiben länger und am Abend müssen Sie sich fragen, was Sie zum Dinner anbieten? Der Geburtstagsbrunch war in der Einladung von 11.00 bis 15.30 Uhr avisiert und um 16.30 Uhr ist noch immer eine Handvoll Gäste da?

\* Bis zum Ende bleiben? Es gibt Möglichkeiten, wie Sie auch der schönsten Feier ein schönes Ende bereiten können. Und nach wie vor haben Sie als Gastgeber das Privileg dazu. Jedoch sollte man erwarten, dass die Grundregeln der Etikette von den Gästen eingehalten werden: Wirkt der Gastgeber müde und weniger gesprächig, ist dies ein Zeichen, sich zu verabschieden. Sind Sie zum Kaffeetrinken eingeladen, verabschieden Sie sich vor dem Abendessen. Und ist auf Einladungen, wie beim oben erwähnten Brunch, ein zeitliches Ende notiert, so verabschieden Sie sich spätestens zu eben dieser Stunde. Die Einladung zum Empfang von 10 Uhr bis 13 Uhr sollte so gedeutet werden, dass Sie innerhalb dieses Zeitfensters für einige Zeit bleiben. Unter keinen Umständen sollten Sie tatsächlich von 10 Uhr bis 13 Uhr die Gastfreundschaft in Anspruch nehmen.

\* Wann direkt werden? Werden alle Etiketteregeln ignoriert, helfen oft dezente Hinweise: "Das war eine schöne Feier mit Ihnen." Die Vergangenheitsform wirkt oft Wunder. "Möchten Sie noch einen Absacker zum Ende des Abends?" oder "Wie kommen Sie nach Hause, kann ich Ihnen ein Taxi rufen?" Sollten auch diese Hinweise überhört werden, können Sie als Gastgeber nun direkt werden: "Ich bin müde, die Feier neigt sich dem Ende. Vielen Dank für den schönen Abend" oder "Vielen Dank für Euren Besuch. Wenn Ihr noch weiterfeiern möchtet, kann ich einige Bars empfehlen". Schließlich können Sie nur so höflich sein, wie es Ihre Gäste zulassen.