Internet-Betrüger werden immer dreister. Ich habe gerade mit einem solchen Bekanntschaft gemacht. Ich wollte ein rund acht Meter langes Rib - ein...

Internet-Betrüger werden immer dreister. Ich habe gerade mit einem solchen Bekanntschaft gemacht. Ich wollte ein rund acht Meter langes Rib - ein sportliches Schlauchboot mit Festrumpf - verkaufen. Die Anfrage eines Interessenten fiel von Beginn an auf, weil im E-Mail-Wechsel schnell klar wurde, dass er von Booten keine Ahnung hat. Er wollte das Boot sofort kaufen und mir 7000 Euro zusätzlich zahlen, damit ich den Transport über seinen Agenten abwickle. Und genau hier versteckt sich der Betrug.

Die Betrüger setzen darauf, dass die Empfänger-Bank den ungedeckten Scheck zunächst gutschreibt. Derart beeindruckt, überweisen manche Verkäufer dann tatsächlich die extra "gezahlten" 7000 Euro an das Transportunternehmen. Wenn der Scheck über die Gesamtsumme drei Wochen später platzt, sind die 7000 Euro nicht mehr zurückzuholen und via "Transporteur" bereits dem Betrüger zugeflossen. Wer dann richtig Pech hat, ist dazu noch das verkaufte Objekt los, weil der Käufer es abgeholt hat. Nachdem ich dem Betrüger eine andere Zahlungsweise vorgeschlagen hatte, hörte ich nie wieder von ihm.

Meinem Starboot-Steuermann Johannes Polgar ist vor drei Wochen das Gleiche passiert. Ein angeblicher Amerikaner interessierte sich für seinen olympischen Tornado, sagte, er wolle den Katamaran seinem Sohn schenken. "Jojo" hat sogar den Scheck per Post erhalten. Der Briefumschlag war in der Ukraine frankiert worden und der Scheck ganz sicher wertlos. Es sind organisierte Banden, die auf diese Art ihr Unwesen im Internet treiben und immer wieder Opfer finden.

Fazit: Mein Boot wird sicher nicht den Hof verlassen, bevor ich mir des gezahlten Geldes auf meinem Konto nicht ganz sicher bin.