Putzfrau entdeckt die Tote in der Wohnung am Vogelhüttendeich. Die Frau wurde offenbar Opfer eines Raubmordes. Polizei sucht nach Zeugen.

Wilhelmsburg In ihrer Wohnung am Vogelhüttendeich ist eine 84 Jahre alte Frau offenbar das Opfer eines Raubmordes geworden. Eine Putzfrau entdeckte die Leiche der Rentnerin am späten Donnerstagabend. Die Mordkommission ermittelt. Konkrete Hinweise auf den Täter gibt es bislang nicht.

Es war das mehrfache Knallen der Balkontür, die sich in der Hochparterrewohnung an der Straßenseite befindet, die Nachbarn aufmerksam gemacht hatten. Die informierten die Putzfrau der 84-Jährigen. Die Haushaltshilfe hatte einen Schlüssel und konnte sich so Zutritt zur Wohnung verschaffen. Dort entdeckte sie die auf dem Boden liegende Tote.

Die Mordkommission hat die Ermittlungen übernommen. „Sämtliche Räume waren augenscheinlich nach Wertgegenständen durchsucht worden“, sagt Hauptkommissarin Karina Sadowsky. Vermutlich hat der Täter auch Beute gemacht. Auf dem Boden lagen mehrere leere Schmuckschatullen.

Die 84-Jährige ist vermutlich erwürgt worden. „Es waren deutliche Hinweise auf eine Gewalteinwirkung im Halsbereich zu sehen“, so ein Beamter. Durch eine Sektion soll die genaue Todesursache und auch der möglichst genaue Todeszeitpunkt festgestellt werden.

Die 84 Jahre alte Edith D. war in der Gegend bekannt. Gern soll sie, so erzählt ein Anwohner, Kindern kleine Geschenke gemacht haben. Als besonders „gutmütig“ wird sie bezeichnet. „Sie war auch nicht unvermögend“, sagt ein Bekannter.

Das letzte Lebenszeichen der Rentnerin stammt vom vergangenen Mittwoch. Gegen 17 Uhr hatte die Frau mit ihrem Sohn telefoniert. Am Donnerstagabend gegen 20.45 Uhr wurde sie tot aufgefunden. Die Mordkommission sucht jetzt Personen, die die Frau noch nach Mittwoch, 17 Uhr, lebend gesehen haben. Zudem werden Zeugen gesucht, die rund um die Wohnung verdächtige Beobachtungen gemacht haben, die mit der Tat im Zusammenhang stehen könnten.

Anwohner berichten unterdessen, dass es in der letzten Zeit Vorfälle gegeben hat, bei denen sich Männer unter Legenden Zutritt zu Wohnungen verschaffen wollten. Unter anderem sollen sie als angebliche Zivilfahnder der Polizei unterwegs gewesen sein. Die 84-Jährige selbst war vor eineinhalb Monaten Opfer von Trickdieben geworden, die sich als Handwerker ausgegeben hatten. Ob die Tat in irgendeiner Form im Zusammenhang mit dem jetzt verübten Raubmord stehen, ist noch unklar.

Die Polizei bittet Zeugen und Hinweisgeber, sich unter der Telefonnummer 4286-56789 bei der Mordkommission zu melden.