IPS-Display, Intel-Atom-Prozessor Z2560, Android 4.2: Acer bringt das One 7 für unter 100 Euro in den Handel. Trotz einiger Schwächen ist das Sieben-Zoll-Tablet ein ordentliches Gerät.

Handliche Android-Tablets der Sieben-Zoll-Klasse für unter 100 Euro gibt es einige – auch Acer hatte mit dem Iconia B1 bereits ein Modell im Angebot. Oft wiesen diese Modelle einige Schwächen auf: Schlechtes Display, lahmes Arbeitstempo und ein ungenauer Touchscreen entlarvten das vermeintliche Schnäppchen schnell als Billigheimer. Genau das soll Acers neues One 7 aber nicht sein. Stimmt das?

Das One 7 ist mit einem Gewicht von 322 Gramm sehr leicht und liegt mit seiner strukturierten Rückseite angenehm und rutschsicher in der Hand. Dennoch wirkt es mit einer Bauhöhe von 0,96 Zentimetern etwas klobig.

Zudem strahlt das Gehäuse keine hohe Wertigkeit aus – auch wenn die Verarbeitung ohne Mängel ist. Gut: Ein-/Aus-Schalter und Lautstärkewippe reagieren präzise und schnell bei der Betätigung.

Dunkles Display

Was sofort nach dem Einschalten auffällt: Das 7-Zoll-Display (17,8 Zentimeter) ist etwas dunkel – selbst bei maximaler Helligkeit lieferte es im Test nur 326 Candela per Quadratmeter. Das ist insbesondere bei starker Sonneneinstrahlung ein Manko.

Und auch die Bildschärfe ist trotz einer Auflösung von 1280x800 Bildpunkten nicht sonderlich hoch. Prima hingegen: Farben präsentiert das One 7 fast originalgetreu, wenn auch etwas blass.

Android 4.2.2, Speicher erweiterbar, GPS an Bord

Schade: Das Acer One 7 arbeitet noch mit der Android-Version 4.2.2 „Jelly Bean“. Acer verspricht aber, ein Update auf die neueste Android-Variante 4.4 alias „KitKat“ nachzureichen. Ab Werk Serie ist dafür ein Kartenleser mit dem sich der Speicher (11,1 Gigabyte frei) per microSD-Karte um 32 Gigabyte erweitern lässt. Und GPS ist ebenfalls an Bord. So eignet sich das Acer per HotSpot-Verbindung mit einem Smartphone auch als Navigationsgerät.

Als Antrieb dient im One 7 Intels Atom-Prozessor Z2560 aus der „Clovertrail“-Baureihe. Dessen zwei Kerne können mit maximal 1,6 Gigahertz werkeln und dem Tablet bei Bedarf zwei weitere Recheneinheiten vorgaukeln. Warum? Sind etwa mehrere Apps geöffnet, kann der Z2560 für mehr Tempo Berechnungen auf vier statt nur auf zwei Kerne verteilen.

Bei den Tempomessungen schlug sich das Acer ganz ordentlich, im Praxis-Test genehmigte sich das Acer aber die ein oder andere Gedankenpause – insbesondere wenn viele Apps geöffnet waren. Dann reagierte das Tablet schwerfällig auf Eingaben oder startete weitere Programme nur zögerlich. Zudem beendete es Apps sporadisch. Ein Grund hierfür ist der mit einem Gigabyte sehr knapp bemessene Arbeitsspeicher.

Altertümliche Kameras

Der knappe Arbeitsspeicher ist genauso dem Rotstift geschuldet, wie die beiden Kameras: Die vordere Linse (0,3 Megapixel) erfasst Nutzer in Videotelefonaten per Skype unscharf und mit blassen Farben.

Nicht viel besser ist das rückseitige Exemplar (zwei Megapixel): Fotos fertigt sie mit unnatürlichen Hauttönen, wenigen Details und schwachen Kontrast an, Videos mit hässlichen Helligkeitsrauschen und übermäßig starker Kantenschärfung.

Genauso wenig wie die Kameras überzeugte die Akkulaufzeit: Im Test kam das Acer One acht Stunden und 24 Minuten ohne Steckdose aus – das ist OK, mehr nicht. Gut dafür: Der Akku war bereits nach zwei Stunden und 42 Minuten wieder randvoll.

Fazit: Klar, das Acer hat einige Schwächen. Es arbeitet träge, das Display ist keine Augenweide und die Kameras gehören ins Museum. Dennoch ist das Iconia One 7 B1-730HD ein ordentliches Tablet zu einem fairen Preis. Denn für 99 Euro können Kunden schließlich kein iPad mini verlangen. Wer ein günstiges Tablet fürs Surfen im Internet, Facebook oder Online-Shopping sucht, macht mit dem Iconia One 7 nichts falsch.

Testnote: befriedigend (2,58)

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