Seit Mitte März beackert Reporterin Katy Krause ein für sie neues Feld: Sie beteiligt sich am Projekt Erntezeit. Städter teilen sich in Appen einen Acker, bauen dort Gemüse an. Die erste Bilanz fällt durchwachsen aus.

Mitte März ging es los mit den Vorbereitungen auf die Acker-Aktion in Appen, wo Städter gemeinsam ein Stück Land bestellen. Ende Oktober ist Schluss. Sprich: Heute ertönt der Halbzeitpfiff. Zeit sich zu sammeln, etwas auszuruhen und den bisherige Spielverlauf zu analysieren.

Das für mich derzeit vorrangige Thema, weil es mich so ärgert, sind meine neuen Gegner: die Kartoffelkäfer. Die sind zäher als jedes Unkraut und vor allem organisierter. Nach meiner ersten Offensive haben sie das Mittelfeld zurückerobert, wo meine Kartoffelpflanzen der Sorte Nicola und Sieglinde stehen. Obwohl ich versucht habe, meine Zucht zu verteidigen, musste ich beim letzten Ackerbesuch leider feststellen, dass der Gegner meine Schwäche – ich bin nicht jeden Tag da – aufgedeckt und genutzt hat. Gemeinsam stürmten sie eine Pflanze; 1:0 für die Kartoffelkäfer.

Vielleicht war es ein Fehler. Also nicht an dem Projekt Erntezeit teilzunehmen und sich damit auf ein für mich ungewohntes Feld, Gartenarbeit und Gemüseanbau, zu begeben. Ganz im Gegenteil. Vielleicht hätte ich das Käferproblem defensiver angehen sollen, sie mit Minztee – wird als Tipp gegen die Plage gehandelt – beruhigen und auf meine Konterchance warten sollen.

Na gut, es bleibt eine Halbzeit, einen Weg zu finden. Sieht man von der eher schwierigen Lage im Mittelfeld ab, war bislang das Projekt eine ganz schöne Ackerei. Dabei liegt die Betonung aber auf schön. Trotz manchem Rückschlag, ob durch Kartoffelkäfer oder dank meiner eignen Gartenschwächen verursacht, wächst die Freude an dem Selbstgezüchteten genauso wie mein Wissenshunger. Langsam kann ich verstehen, warum es so viele leidenschaftliche Gärtner gibt und so viele Ratgeber. Ich staune, wie aus der Saat mittlerweile riesige Pflanzen geworden sind. Ich habe ein sehr gutes Gefühl, was die Zucchiniernte angeht.

Bislang kam übrigens in der Redaktion und beim Kochen mit Freunden dies auf den Tisch: Pflücksalat, frisch vom Feld: lecker. Auflauf mit geerntetem Spinat: ein Geschmackserlebnis. Dill und Petersilie mit Butter zur leckeren Kräuterbutter fürs Grillen verarbeitet: klasse. Überlebende Zuckererbsen im Curry: ein Geschmackshighlight.

Na dann, auf eine gute zweite Garten-Halbzeit!