Mit einer Informationsveranstaltung im Rathaus will die Neu Wulmstorfer SPD die Bürger der Ortschaft intensiver an der Planung für die Ansiedlung eines Famila-Verbrauchermarkts beteiligen. Das Projekt ist umstritten.

Neu Wulmstorf Die Diskussion über eine Ansiedlung des Verbrauchermarktes Famila auf dem ehemaligen Meyn-Gelände in Neu Wulmstorf geht in die nächste Runde. Jetzt will die SPD die Bürger mit einbeziehen und lädt zur Informationsveranstaltung für Mittwoch, 9. Juli, 19 bis 21 Uhr, im Ratssaal des Rathauses in Neu Wulmstorf, ein.

SPD und UWG hatten mit ihren Stimmen die Weichen für eine mögliche Ansiedlung in der Ratssitzung im Frühjahr gestellt. Die Niederlassung von Famila ist in der Bevölkerung umstritten. Besonders die Geschäftstreibenden im Ortszentrum sehen sich in ihrer Existenz bedroht.

An dem Informationsabend berichten Bürgermeister Wolf Rosenzweig und die Verwaltung zunächst über den Stand der Dinge in der geplanten Ansiedlung. Im Anschluss gibt der Investor und Geschäftsführer der Bartels Langness GmbH, Christian Lahrtz, in einer Podiumsrunde den Bürgern konkrete Auskünfte zum geplanten Vorhaben. An dieser Diskussionsrunde nimmt auch die Ortszentrumsinitiative IONW teil, die sich gegen eine Famila-Ansiedlung organsiert hat. Die Initiative IONW hat bereits 1414 Unterschriften von Neu Wulmstorfern gesammelt, die sich gegen eine Ansiedlung eines Famila-Marktes am Ortsrand aussprechen. Nach Aussagen der Initiative fürchten die Bürger, leer stehende Geschäfte im Ortskern von Neu Wulmstorf, wenn sich Famila mit 3500 Quadratmeter Verkaufsfläche an der Matthias-Claudius-Straße niederlässt. „In Elstorf gab es ein starkes Votum für unsere Aktion, weil die Einwohner um den Edeka-Markt in ihrem Ort fürchten“, sagte Gerhard Peters, Koordinator der Initiative.

Er schlägt vor, dass die Politik darüber nachdenken sollte, das Möbel-Meyn-Gebiet für Gewerbeansiedlungen bereit zu halten, beispielsweise für Unternehmen, die sich in Neu Wulmstorf weiter ausdehnen möchten.

Hintergrund ist, dass bereits einige Betriebe der Gemeinde den Rücken gekehrt haben, weil sie keine geeigneten Flächen gefunden haben, um sich auszudehnen. Jüngstes Beispiel: Das Transportunternehmen EP Logistic.

Gerhard Peters, Koordinator von IONW, macht aber auch keinen Hehl daraus, dass die Bahnhofstraße als Einkaufsstraße viele Mängel hat. Die Einwohner vermissten Kundenparkplätze sowie einheitliche Kern-Öffnungszeiten der Geschäfte, so Peters. „So etwas einzuführen macht allerdings nur Sinn, wenn der Einzelhandel komplett mitmacht. Da sind also nicht nur die Mitglieder unserer Initiative gefordert“, sagte Peters.

Der SPD-Fraktionsvorsitzende Tobias Handtke betonte, dass die anberaumte Informationsveranstaltung der SPD am Mittwoch, 9. Juli, keine einseitige Überzeugungsveranstaltung sei. „Sie soll eine sachliche Argumentationsübersicht geben. Wir nehmen die Meinung der Menschen sehr ernst“, so Handtke. „Grundlage guter Politik ist immer, dass man mehr miteinander und nicht nur übereinander spricht. Das kann uns allen nur helfen“, sagt Handtke und hofft, dass möglichst viele Bürger dieses neue Angebot nutzen werden.