Anti-Terroreinsatz gegen Dschihadisten nun auch in Belgien: Zwei Menschen sollen im Osten des Landes ums Leben gekommen sein, eine Person wurde verletzt. Auch in anderen Landesteilen gab es Einsätze.

Brüssel/Verviers. Bei der Anti-Terroraktion im ostbelgischen Verviers gegen Syrien-Heimkehrer hat es zwei Tote gegeben, ein Mensch wurde verletzt, sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft, Eric van der Sypt, am Donnerstag in Brüssel. Kein Polizist sei unter den Opfern.

Mehrere Personen sollen festgenommen worden sein. Es soll auch mehrere Explosionen gegeben haben. Die Stadt liegt nahe der deutschen Grenze, etwa 25 Kilometer von Aachen entfernt.

Die Sicherheitskräfte griffen parallel an mehreren Orten zu, auch in Brüssel und in Vilvoorde nördlich der Hauptstadt. Es drohte laut Staatsanwaltschaft ein Terroranschlag in Belgien. In Verviers hätten die Verdächtigen das Feuer auf die Polizisten eröffnet, so der Sprecher. Medien hatten zunächst von drei Toten in Verviers gesprochen. Für ganz Belgien wurde die Terrorwarnstufe von Zwei auf Drei heraufgesetzt. Die Skala hat ingesamt vier Stufen, Vier ist der Maximalwert.

Der Einsatz hat sich nach Medien-Informationen gegen Syrien-Heimkehrer gerichtet. Sie seien vor kurzer Zeit aus dem Nahen Osten zurückgekommen und von den Sicherheitsbehörden überwacht worden. In der Stadt gebe bis zu zehn Personen, die in Syrien gewesen seien, berichtete der belgische TV-Sender RTL-Info. Die Identität der Toten stehe bisher nicht fest.

Die Polizei sei in der Rue de la Colline unweit des Bahnhofs im Stadtzentrum von Verviers gegen die mutmaßliche Terroristengruppe vorgegangen, berichteten Medien. In dem Gebäude habe es früher eine Bäckerei gegeben. Es gab Schüsse aus automatischen Waffen und mehrere Explosionen, berichteten Augenzeugen. Das Areal sei weiträumig abgesperrt worden.

Nach Medien-Informationen soll ein bewaffneter Mann in einer Brüsseler U-Bahn-Haltestelle religiöse Parolen in Arabisch und Französisch skandiert haben. Der Mann sei flüchtig, berichtete die belgische Nachrichtenagentur Belga. Der Vorfall ereignete sich in der Station Ribaucourt im Stadtbezirk Molenbeek.

Ob es einen Zusammenhang mit den islamistischen Attentaten gibt, die Frankreich in der zurückliegenden Woche erschütterten, blieb zunächst offen. Die Polizei hatte schon vor dem Einsatz von Verviers einen Mann vorläufig festgenommen, der behauptet hatte, mit dem erschossenen Pariser Geiselnehmer Amedy Coulibaly in Kontakt gewesen zu sein.