Hamburg. Was lesen? Abendblatt-Redakteur Thomas Andre und Literaturhaus-Chef Rainer Moritz über aktuelle Bestseller, die es in sich haben.

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„Gespräche mit Freunden“ hieß der erste Roman Sally Rooneys. Er erschien im vergangenen Jahr und entzweite die Kritiker von „Next Book Please“. Jetzt liegt mit „Normale Menschen“ der zweite Roman der irischen Zeitgeistautorin vor. Auch er behandelt auf minutiöse, detaillierte Weise das soziale, das insbesondere amouröse Leben seiner jungen Heldinnen und Helden. In diesem Fall sind es die Studenten Marianne und Connell, die eine An- und Aus-Beziehung führen und deren Identitätsfindungen als Einzelpersonen und als Paar der Leser mehr oder weniger gebannt folgt. Dass sich an Rooneys Plätscher-Prosa weiterhin die Geister scheiden, zeigt die neue Folge des Literaturpodcasts.

Außerdem besprechen Rainer Moritz und Thomas Andre die neuen Titel von André Kubizcek und Deniz Ohde. Ersterer hat mit seinem ebenfalls die Liebeshandlungen in diesem Fall sehr junger Menschen beschreibenden Entwicklungsroman „Straße der Jugend“ eine Fortsetzung vorgelegt – von seiner 2016 für den Deutschen Buchpreis nominierten „Skizze eines Sommers“. Wir treffen erneut auf den einem leicht ans Herz wachsenden Potsdamer Teenager René, der nun auf eine weiterführende Schule in Halle geht und dabei wie vorher zwischen zwei Frauen steht. Ein Feelgood-Roman, der den Zauber des Jungseins beschwört und immer wieder komisch ist, da sind sich beide Kritiker einig.

Und dann wäre da noch das hervorragende Debüt der Autorin Deniz Ohde. „Streulicht“ erzählt den Emanzipations- und Bildungsroman einer jungen Frau, die ihr Milieu unter manchen Anstrengungen hinter sich lässt und dabei mit Vorurteilen, Diskriminierung und Chancenungleichheit konfrontiert ist. Einer der beiden Podcaster würde „Streulicht“ sicher gerne als Gewinner des Deutschen Buchpreises sehen. Wer das ist? Nachzuhören in der aktuellen Folge!