Hamburg. Im Abendblatt-Podcast „Geliebt & Unvergessen“ erinnert Johannes Müllner an den ehemaligen Vorsitzenden der DGB in Hamburg.

Es war der 4. Mai 1980, als die rechtsextreme Deutsche Volksunion (DVU) eine Großversammlung abhalten wollte. Ausgerechnet im Hamburger Gewerkschaftshaus sollte das Treffen stattfinden.

Doch die Parteimitglieder hatten damals ihre Rechnung ohne Hans Saalfeld gemacht. Er war Vorsitzender des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) in Hamburg und seit seiner Kindheit ein Gegner von Faschismus und rechtsradikalem Gedankengut. Im neuen Abendblatt-Podcast „Geliebt & Unvergessen“ erinnert im Gespräch mit Abendblatt-Redakteur Edgar S. Hasse ein enger Weggefährte an Hans Saalfeld (1928-2019).

Saalfeld war ein Antifaschist

Es ist der frühere IG Metall-Vorsitzende der Region Hamburg, Johannes Müllner, der über seinen politischen Freund sagt: „Er war ein Antifaschist. Ihm ist es gelungen, diese Veranstaltung mit vielen anderen Menschen zu verhindern.“

Saalfeld stammte aus einer Arbeiterfamilie, absolvierte eine Lehre als Maschinenbauer, trat kurz nach Kriegsende in die SPD ein und machte später beim DGB Karriere. Von 1969 bis 1988 leitete er den Landesverband in Hamburg. „Als SPD-Abgeordneter war es immer sein Ziel, die Verbindung zwischen Bürgerschaft und Gewerkschaften zu pflegen“, sagt Johannes Müllner, der bis Januar Sprecher der DGB-Senioren war.

„Die Bürgerschaft sollte seiner Ansicht nach für die arbeitenden Menschen da sein und sich ihrer aktuellen Probleme annehmen.“ Als Mensch war Saalfeld „sehr höflich, korrekt und zurückhaltend“. Wenn er aber Reden hielt, sei Saalfeld „Feuer und Flamme“ gewesen.

Das Abendblatt möchte mit Erinnerungen von Weggefährten, die als Podcast dauerhaft abrufbar sind, verstorbene Hamburger würdigen. Die Folgen von „Geliebt & Unvergessen“ finden Sie unter: www.abendblatt.de/podcast.