Psychosen, Schulabbruch, Rückzug: Erfahrende Hamburger KinderDocs schildern bedrückende Fälle. „Zulässige Mengen viel zu hoch.“

podcast-image

In ihren Kinderarztpraxen haben die KinderDos häufiger mit dem Thema Drogen zu tun. Manchmal kommen Jugendliche zu ihnen, viel häufiger aber besorgte Eltern mit ihren Kindern im Schlepptau. „Die Eltern sind ratlos, weil sie sehen, dass der Cannabiskonsum bei ihren Kindern körperliche, aber auch psychische und soziale Folgen hat“, sagt Claudia Haupt, Vorsitzende des Berufsverbands der Kinder- und Jugendärzte Hamburg. Die Jugendlichen haben keinen Antrieb mehr, interessieren sich überhaupt nicht mehr für die Schule und fallen zurück.

Im schlimmsten Fall löse der Cannabiskonsum bei den Jugendlichen eine Psychose aus - und zwar nicht nur, wenn sie dauerhaft konsumieren, sondern mit Pech auch beim ersten oder zweiten Mal. „Da gab es einige Fälle, an die ich mich erinnere, die zu sehr großem Leid, zu Ängsten und einer monatelang desolaten Befindlichkeit geführt haben“, sagt Charlotte Schulz, Sprecherin des Berufsverbands der Kinder- und Jugendärzten Hamburg. „Wir müssen ganz deutlich sagen, dass regelmäßiger Konsum im Jugendalter wirklich psychische und kognitive Störungen nach sich ziehen kann.“ Die beiden Medizinerinnen kritisieren die Cannabis-Freigabe zum 1. April: Die erlaubte Menge sei zu groß und die Altersgrenze viel zu niedrig angesetzt. Im Podcast Die KinderDocs berichten die beiden von bedrückenden Fällen, die sie in ihren Praxen erlebt haben.