Der Energiekonzern will eine ausstehende Genehmigung für das umstrittene Kohlekraftwerk in Hamburg-Moorburg einklagen.

Hamburg. Der Energiekonzern Vattenfall hat die Stadt Hamburg wegen des umstrittenen Steinkohlekraftwerks Moorburg nach eigenen Angaben verklagt. Es sei am Montag beim Verwaltungsgericht Hamburg eine Untätigkeitsklage eingereicht worden, teilte Vattenfall mit. Der Konzern will so schneller eine immissionsrechtliche Genehmigung für den Bau des 1640-Megawatt-Kraftwerks erhalten. Das Kraftwerk ist eines der strittigsten Themen bei den schwarz-grünen Koalitionsverhandlungen.

Nach Angaben von Vattenfall Europe Generation wurde dem Konzern am 14. November 2007 von der Stadtentwicklungsbehörde ein vorzeitiger Baubeginn gestattet, den Vattenfall auch in Anspruch genommen habe. Nach Überzeugung des Unternehmens ist die gesetzlich vorgegebene Frist für die Erteilung des Bescheids nach dem Bundes-Immissionsschutzgesetz bereits am 10. März abgelaufen. "Für den planmäßigen Fortgang des Baus ist die Erteilung der immissionsschutzrechtlichen Genehmigung nunmehr dringend erforderlich", betonte Vattenfall.

Dem hatte die zuständige Stadtentwicklungsbehörde bereits vergangene Woche widersprochen. Die Frist für einen Bescheid sei bis zum 10. Juni verlängert worden und könne bei Vorliegen guter Gründe weiter verlängert werden, erklärte eine Sprecherin. Bei der immissionsrechtliche Genehmigung sei man bereits relativ weit vorangekommen, für die wasserrechtliche Genehmigung müssten aber noch einige Parameter geprüft werden.