Harald zur Hausen ist dieses Jahr einer der Gewinner des Nobelpreises für Medizin. Gemeinsam mit seinen Kollegen, den französischen Aidsforschern Françoise Barré-Sinoussi und Luc Montagnier, nahm er die Auszeichnung heute in Stockholm entgegen.

Stockholm. Zur Hausen arbeitet am Deutschen Krebsforschungszentrum Heidelberg. Der Forscher erhält die Ehrung für die Entdeckung der Papilloma-Viren, die Gebärmutterhalskrebs auslösen. Durch diese Erkenntnis konnte inzwischen ein Impfstoff gegen diesen Tumor entwickelt werden.

Harald zur Hausen wurde am 11. März 1936 in Gelsenkirchen geboren. Er studierte in Bonn, Hamburg und Düsseldorf Medizin und arbeitete nach seiner Habilitation 1960 am Institut für Mikrobiologie der Düsseldorfer Universität, am virologischen Institut der Kinderklinik in Philadelphia (US-Staat Pennsylvania) und am virologischen Institut der Universität Würzburg.

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Neben seiner Zuerkennung des diesjährigen Medizin-Nobelpreises, wurde Harald zur Hausen bereits mit zahlreichen weiteren Auszeichnungen bedacht. Er erhielt den Robert-Koch- Preis (1975), den Paul-Ehrlich- und Ludwig-Darmstaedter-Preis (1994), den Ernst-Jung-Preis (1996), den Charles Rodolphe Brupbacher-Preis (1999) sowie den Raymond Bourgine Award (2006). Dem Forscher wurden zudem mehrere Ehrendoktor-Würden und im April 2004 das Große Bundesverdienstkreuz verliehen.

Seine beiden französischen Kollegen wurden in Stockholm für die Entdeckung des Aidsvirus geehrt. Die höchste Auszeichnung für Mediziner ist in diesem Jahr mit umgerechnet einer Million Euro (10 Millionen Schwedischen Kronen) dotiert.

Im vergangenen Jahr wurden die US-Genetiker Mario Capecchi und Oliver Smithies sowie der Brite Sir Martin Evans ausgezeichnet. Sie hatten eine Technik entwickelt, um Versuchsmäuse mit menschlichen Krankheiten zu schaffen. Die Tiere dienen der Suche nach Therapien gegen Leiden wie Bluthochdruck oder Diabetes.

Am Dienstag und Mittwoch werden die Träger des Physik- und des Chemie-Nobelpreises benannt. Die feierliche Überreichung findet traditionsgemäß am 10. Dezember statt, dem Todestag des Preisstifters Alfred Nobel.